Jubiläum in der Kita Jubiläum in der Kita: Noch ist Platz für Geschwister

Apollensdorf - „Ein ,Häuslein fertig’ wie im Lied der Kinder, nein, das ging nicht so schnell“, sagt Michael Werner. Jahrelang sei über eine Vergrößerung der Kindertagesstätte Apollensdorf diskutiert worden, erinnert sich der frühere Geschäftsführer des „Internationalen Bundes“ (IB), in dessen Trägerschaft die Kita war und ist. „Sie“, zeigt er auf Petra Zischkale, „ging mir schon 2002 auf die Nerven.“
Die Festveranstaltung am Montag bildete den Auftakt zu einer ganzen Festwoche in der Kita „Bienchen“. Von Dienstag bis Donnerstag gibt es Projekttage. Am Freitag ab 15 Uhr sind große und kleine Besucher zum Tag der offenen Tür in die Ringstraße 48 eingeladen. Kinder, Erzieher und Eltern haben ein Programm vorbereitet, in der Kita können Experimente durchgeführt werden, auch Schatzsuche ist möglich.
Das Lachen in der Runde zeigt am Montag, dass man den Hinweis auf forderndes Engagement durchaus humorvoll verpacken kann. Petra Zischkale, Leiterin der Einrichtung, nennt im Gegenzug Michael Werner einen „Visionär“, der alles getan habe, um das Bauvorhaben seinerzeit auf den Weg zu bringen. „Es musste nicht viel gefragt werden. Für jedes Problem fand sich eine Lösung“, lobt sie noch heute. Eltern und Anwohner hätten damals mit geholfen, „und der gesponserte Geschirrspüler hat bis 2015 durchgehalten“, merkt sie an.
Mit einer Festveranstaltung wird nach zehn Jahren an den Umbau und Umzug erinnert. Leer stehende Wohnungen in einem Wohnblock in Apollensdorf, der zur Piesteritzer Siedlungsgesellschaft gehörte, wurden dafür gefunden. Gerhard Leske, damals Geschäftsführer der PSG, hielt viel von der Idee und koordinierte gemeinsam mit der Stadt Wittenberg die Finanzierung. Obwohl beide, Leske wie Werner, heute im Ruhestand sind, sehen sie sich das Haus nochmals an. Und noch heute findet Michael Werner: „Das war die beste teambildende Maßnahme für den IB, die es je gegeben hat.“
All die freiwillige Arbeit von Menschen, die von der Sache überzeugt waren und geholfen haben, sogar Lehrlinge des IB, machten den Umbau „zu einer Geschichte, die deshalb auch preiswert sein konnte“. Platz für bis zu 70 Kinder war geplant, derzeit sind es 30 Kindergarten- und zehn Krippenkinder sowie 23, die den Hort besuchen. „Es gibt schon wieder sieben Neugeborene als Geschwisterkinder, die bald Platz brauchen“, zählt die Leiterin auf.
Die Kinder haben schon mal gezeigt, dass Lieder, Texte und das „Strumpftheater“ gut geprobt sind. Am Freitag zum Tag der offenen Tür bei der Jubiläumsfeier (siehe „Eine Festwoche“) werden sie sicher mehr aufführen. Den Dank von Thomas Bender von der Apollensdorfer Agrargenossenschaft werden sie jedenfalls so schnell nicht vergessen. Nicht nur, dass er regelmäßig Stroh und Heu zum Budenbau anfährt - dieses Mal bringt er einen großen Spielzeugtraktor mit, der sofort dicht umlagert ist. „Wir müssen unbedingt mal einen Projekttag bei mir in Apollensdorf Nord machen“, findet er, und die Kita-Chefin sagt sofort zu.
Fotowände berichten vom einst und jetzt im Haus. Doch am Schönsten sind die Erinnerungen. Als Michael Werner schildert, wie auf Wunsch der Kita-Leiterin das Parkett aus der Apollensdorfer Turnhalle hier verlegt werden sollte, stöhnt noch heute mancher auf. Das Parkett ist längst verschwunden, dafür gibt es Schallschutzdecken und andere Innovationen. „Ich möchte dem Team danken, dass ihr zehn Jahre weiter seid“, gibt Werner den Erzieherinnen mit auf den Weg. „Es geht ja weiter.“ (mz)
