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Insolvenzverfahren Insolvenzverfahren: Gläubiger des "Wittenberger Königreichs" sollen sich melden

Von Alexander Baumbach 14.09.2019, 09:00
Peter Fitzek
Peter Fitzek dpa-Zentralbild

Wittenberg - Es wird juristisch nicht ruhiger um Peter Fitzek, den selbsternannten „König von Deutschland“.

Jetzt kommt ein neues Verfahren auf den Wittenberger zu. Am Amtsgericht in Dessau-Roßlau ist ein Insolvenzverfahren zum Königreich Deutschland eröffnet worden. Rechtsanwalt Henning Schorisch wurde zum Insolvenzverwalter bestimmt.

Der begibt sich jetzt auf Opfersuche – per Pressemitteilung. Das Verfahren richtet sich dabei explizit nur gegen den nicht rechtsfähigen Königreichsverein. „Dieser Verein hatte einige Vorgänger wie den Ganzheitliche Wege e.V. oder NeuDeutschland, welche nicht Gegenstand dieses Insolvenzverfahrens sind“, teilt Insolvenzverwalter Schorisch in seiner Pressemitteilung mit.

Ansonsten hüllt sich sein Haus in Schweigen. Wie viele Gläubiger sich bisher gemeldet haben, bleibt ein Geheimnis. Ebenso, wie hoch die Insolvenzmasse ist, die den Gläubigern ausgeschüttet werden könnte. Beides seien Verfahrensinterna.

Wer ist betrogen worden?

Peter Fitzek selbst gibt sich auskunftsfreudiger: „Aus dem Verkauf von Apollensdorf müssten 650000 Euro zur Verfügung stehen. Dazu kommen 25000 Euro durch den Verkauf von Reinsdorf und 16650 Euro vom Verkauf der Mittelstraße 7. Außerdem sollen 71000 Euro durch die Verwertung von anderen Gütern erlöst worden sein“, zählt er auf.

Eigentlich könne es nur einen Gläubiger geben: die Finanzaufsichtsbehörde Bafin. Fitzek: „Das Königreich hat seine sonstigen Rechnungen immer zügig bezahlt.“ Das sei auch das Dilemma der Staatsanwaltschaft gewesen. Es habe sich vorm Landgericht Halle, wo wegen der Reichsbank verhandelt wurde, kein Betrogener gefunden, um einen Betrugsprozess aufzuziehen.

König macht Kampfansage

Offiziell wird das Verfahren von der Staatsanwaltschaft nicht neu aufgerollt, „weil der Angeklagte in anderer Sache bereits rechtskräftig verurteilt wurde. Im hiesigen Verfahren ist nicht mit einer zeitnahen Entscheidung zu rechnen“.

Fitzek sieht das als nachträgliche Legalisierung der Reichsbank: „Ich werde ein Filialsystem hochziehen - und es kann mich keiner daran hindern.“ Auch die Verurteilung am Landgericht in Dessau wegen unerlaubter Versicherungsgeschäfte akzeptiert er nicht. „Ich klage gegen das Urteil vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.“

Insolvenzverwalter Schorisch fordert etwaige Gläubiger des Königreichs Deutschland auf, bis zum 1. Oktober ihre Forderungen zu melden an:

››RA Schorisch

i.S. Königreich Deutschland n.r.V.

Magdeburger Straße 19

06112 Halle / Saale

[email protected]

(mz)