Heiraten in Oranienbaum Heiraten in Oranienbaum: Eheglück im Schloss

Oranienbaum - In diesem Jahr steht im Oranienbaumer Schloss erstmals das südliche chinesische Zimmer für Eheschließungen zur Verfügung. Die Oranienbaum-Wörlitzer Stadträte hatten dafür extra eine Widmung vorgenommen. Die Termine, welche die Paare für 2016 noch reservieren lassen können, sind der 21. Mai, 11. Juni, 13. August und 17. September. „An diesen Tagen sind noch gewisse Zeiten - und zwar von 10 bis 13 Uhr - frei“, informiert Standesbeamtin Sabine Clare auf Anfrage.
Die Mietkosten, die für den Raum im Schloss an die Kulturstiftung zu zahlen sind, betragen 250 Euro. Daher will die Stadtverwaltung für eine Hochzeit dort 300 Euro in Rechnung stellen. Demnach würden 50 Euro an die Kommune gehen. Diese Vorgehensweise hat sich in der Region bewährt. Sie entspricht jener der Stadt Dessau-Roßlau bei Hochzeiten im Luisium. Das neue Oranienbaumer Eheschließungszimmer grenzt an den großen Saal und gehört laut Nicole Krebs von der Pressestelle der Stiftung zu den herausgehobenen Festräumen des ersten Obergeschosses. Zu seinen Besonderheiten zählen die kostbare Stuckdecke des lombardischen Stuckateurs Giovanni Simonetti (1652-1716) und die Paneel-Malereien mit exotischen Motiven. Beide entstanden zu Lebzeiten von Stadtgründerin Henriette Catharina (1637-1708).
Immer im Wechsel
Anders verhält es sich mit dem 16. Juli. An diesem Tag ist der besondere Raum im Schloss bereits ausgebucht. Sabine Clare stellt heraus, dass an den fünf fest fixierten Sonnabenden tatsächlich nur Eheschließungen in dem besonderen Ambiente in Oranienbaum stattfinden können - und eben nicht am gleichen Tag in Wörlitz. „Wir beide müssen jederzeit gegenseitig vertretbar sein, was bedeutet, dass parallel keine Eheschließungen möglich sein können“, erklärt die Wörlitzerin auch im Namen von Evelin Danders, der zweiten städtischen Standesbeamtin. Außer im Schloss Oranienbaum werden Eheschließungen in den Rathäusern von Oranienbaum und Wörlitz durchgeführt. Das gilt ganzjährig von Montag bis Samstag. Ausgenommen sind - so hat es der Gesetzgeber geregelt - die Sonn- und Feiertage eines Jahres. „Grundsätzlich sind wir bemüht, die Terminwünsche der Eheschließenden zu berücksichtigen“, informiert Sabine Clare. Natürlich gebe es aber auch beliebte Termine, die dann schnell belegt seien. Im laufenden Jahr könnte - aufgrund der Zahlenkombination - der „16.06.2016“ ein solches Datum sein, das eine Sonderportion Eheglück verspricht. Das ist übrigens ein Donnerstag.
Wie Sabine Clare erklärt, besteht die standesamtliche Arbeit nicht nur aus der Durchführung von Eheschließungen. „Für das Standesamt und die Friedhofsverwaltung müssen auch die Sprechzeiten im Rathaus Oranienbaum abgesichert werden“, sagt sie. Zudem sei bei Urlaub oder Krankenstand geregelt, dass entweder Evelin Danders oder sie die Eheschließungen von Dienstag bis Donnerstag vornehmlich in Oranienbaum durchführen können. „Die Sprechzeit für die Bürger muss ebenfalls abgesichert sein“, heißt es dazu.
Winter weniger beliebt
Generell beibehalten werden soll die mit der Kulturstiftung DessauWörlitz getroffene Regelung, das südliche chinesische Zimmer immer zwischen dem 1. Mai und dem 30. September für Eheschließungen bereit zu halten (siehe auch „Ein herausgehobener Festraum“). Die Termin-Abstimmung für 2017 steht im September 2016 auf dem Programm. Dann werden wieder die Sonnabende festgelegt, die dem Schloss Oranienbaum vorbehalten bleiben sollen. „Somit werden Termine für das kommende Jahr durch uns Standesbeamtinnen ab Oktober vergeben“, sagt Sabine Clare, die anmerkt dass der Winter für Eheschließungen „nicht so beliebt“ sei. Aktuell gingen lediglich zwei Paare den Bund fürs Leben ein. (mz)