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Gymnasien in Wittenberg Gymnasien in Wittenberg: Luther-Melanchthon oder Cranach?

Von Irina Steinmann 21.01.2016, 17:30
Haus mit Bautradition. Das Lucas-Cranach-Gymnasium ist Teil der rund 100 Jahre alten Piesteritzer Werkssiedlung.
Haus mit Bautradition. Das Lucas-Cranach-Gymnasium ist Teil der rund 100 Jahre alten Piesteritzer Werkssiedlung. Klitzsch Lizenz

Wittenberg - Tja, man glaubt es kaum, aber dieses Wort gibt es tatsächlich: „Improsiv“ geht es im Lucas-Cranach-Gymnasium (LCG) zu. Jedenfalls zum Tag der offenen Tür und dann im Bereich des Schülertheaters. „Jung und improsiv - Theater ist Leben“ lockt als Attraktion gleich hinter den Naturwissenschaften mit „Zauberlehrlingen in Aktion“ unter dem Tagesmotto „Kommen - Sehen - Staunen“. Ansonsten wird natürlich nicht improvisiert in Piesteritz, sondern es verläuft auch hier alles nach Stunden-Plan.

Am 23. Januar sind Schüler in spe und deren Eltern wieder eingeladen, sich ein Bild von der Bildungseinrichtung am Rand der Werkssiedlung zu machen (9 bis 13 Uhr). 626 junge Leute lernen an dieser Wittenberger Schule, die sich als „Gymnasium mit humanistischer Prägung und allseitiger Bildung“ versteht und seit einigen Jahren auch den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ trägt, eine Auszeichnung, der man mit Veranstaltungen und Ausstellungen regelmäßig Rechnung trägt.

In bewährter Form würden auch diesmal wieder Schüler der 5., 6. und 7. Klassen Führungen durchs Schulhaus anbieten, so Direktor Bernd Ludlei. Neben ihm stehen auch Vertreter von Schüler- und Elternrat für Gespräche zur Verfügung. Last not least hoffe man auch auf den Besuch des Busunternehmens Vetter, nachdem es laut Ludlei erneut Probleme im Schülertransport gegeben hatte.

Selbstverständlich stellen sich, das ist schließlich der Kern eines solchen Tages, die einzelnen Fachbereiche vor. Informiert wird auch über die Jahresprojekte der „Schule ohne Rassismus“, für die man mit dem Lions-Club einen neuen Partner gefunden habe, und über die neue AG Tanz in Zusammenarbeit mit dem TSV Griebo. Dokumentiert wird ein wichtiges Projekt des Vorjahres, die Expeditionen „Cranach 500“.

Erstmals wird der Tag mit einem Ehemaligen-Treffen verbunden (13 bis 15 Uhr). Um 13.15 Uhr will der Schulleiter den „Treffpunkt Ehemalige“ in der Aula im Haus II eröffnen. Ehemalige Schüler sollen dann Zeit haben zu anregenden Gesprächen.

„Besondere Überraschungen“

Traditionell ist der Tag der offenen Tür(en) in Piesteritz ein solcher auch für das zweite Gymnasium der Lutherstadt, das Luther-Melanchthon-Gymnasium (LMG) im früheren Neubau-Gebiet. Leicht zeitversetzt, 10 bis 14 Uhr, lädt es ebenfalls am 23. Januar zum Informationsbesuch. Interessenten können es also locker schaffen, sich beide Schulen anzusehen. Auf der Homepage der Lehranstalt, die im Volksmund meist lieber „Hundertwasserschule“ genannt wird und auch im Netz ganz offiziell so heißt, befasst man sich allerdings noch mit der Vorgängerveranstaltung von 2015. Was also ist geplant an „besonderen Überraschungen“ zum Tag der offenen Tür 2016?

Wie in den Vorjahren, so Heike Masser von der einschlägigen Steuerungsgruppe des LMG, stehe der Tag der offenen Tür unter einem bestimmten Motto, diesmal: „Eine feste Burg ist unsere Schule“, Untertitel: „Der Mensch ist das Modell der Welt“. Der Doppelclick auf Luther und Leonardo (da Vinci), auf Reformation und Renaissance, zieht sich Masser zufolge als roter Faden durch sämtliche Fächer, auch durch Naturwissenschaften und - Stichwort Proportionen - Mathematik sowie, etwa mit der Entdeckung Amerikas, die Geografie.

Wie in den Vorjahren werde es „Elternversammlungen“ zu festen Zeiten in der Aula geben, nämlich um 11 und um 12.30 Uhr, flankiert von Konzerten der Bläserklassen. Das Komplettprogramm für den Tag der offenen Tür werde voraussichtlich nicht vor Freitagabend im Internet vorliegen, so Masser.

Im Übrigen wirbt die Hundertwasserschule in ihrer schriftlichen Einladung mit „günstigen Busverbindungen, einer hohen Qualität der schulischen Arbeit und einer freundlichen, schülerbezogenen Atmosphäre“. Ein fast so schönes Wort wie „improsiv“. Man muss sich das also anschauen. (mz)

Kunst am Bau. Warum sich das Luther-Melanchthon-Gymnasium gern auch Hundertwasserschule nennt, ist nicht zu übersehen.
Kunst am Bau. Warum sich das Luther-Melanchthon-Gymnasium gern auch Hundertwasserschule nennt, ist nicht zu übersehen.
Thomas Klitzsch Lizenz