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Gutsscheune in Kropstädt Gutsscheune in Kropstädt: Das nächste Tor ist an der Reihe

Von Marcel Duclaud 02.11.2016, 07:18
Bis zur „Kulturscheune“ ist es noch ein Stück: In Kropstädt wird gegenwärtig das zweite Tor auf Vordermann gebracht.
Bis zur „Kulturscheune“ ist es noch ein Stück: In Kropstädt wird gegenwärtig das zweite Tor auf Vordermann gebracht. Thomas Klitzsch

Kropstädt - Stück für Stück geht es voran. „Wir geben nicht auf“, verspricht Karl-Heinz Keller. Thomas Röder fügt hinzu: „Man sieht: Wir sind nicht nur Maulhelden, wir tun auch was.“ Die beiden Männer gehören zum Verein Schlosspark und Gutshof Kropstädt, Keller ist Vereinschef, Röder Schatzmeister. Und eins der großen Ziele ist die Verwandlung der alten, riesigen, lange baufälligen Scheune des Gutes in ein Veranstaltungszentrum für den Ort.

Der Förderverein Schlosspark und Gutshof Kropstädt zählt über 20 Mitglieder, zu ihnen gehören der Eigentümer des Schlosses und Martin von Arnim. Vereinschef Karl-Heinz Keller ist durchaus zufrieden mit dem bisher Erreichten, auch wenn er sich wünschte, dass manches schneller geht. Kropstädt, sagt er, könne sich glücklich schätzen, Schloss, Park und Gutshof zu haben: „Das ist eine Rarität, andere Orte können so etwas nicht aufweisen.“ Er freut sich auch, dass im Sommer Teilnehmer des Eurocamps, der mehrwöchigen internationalen Jugendbegegnung, nach Kropstädt kamen, um dort ein Quellgebiet herzurichten und einen Wasserlauf zu reinigen. „Die jungen Leute waren sehr diszipliniert. Und die Kropstädter haben einiges getan, um sie bei Laune zu halten.“

Eine Kulturscheune schwebt dem Verein vor, der sich beharrlich dafür einsetzt, dass aus dem Traum Realität wird. Bereits 2009 begannen die Sanierungsarbeiten, Dach und Dachstuhl wurden damals erneuert, zudem Fassade und ein erstes Tor. Die so genannten Eingangstürme zum Schloss sind ebenfalls neu verputzt, die östliche Scheune ist teilweise saniert worden. Allein in der großen westlichen Scheune steckt nach den Worten von Karl-Heinz Keller bereits eine Viertelmillion Euro. Finanziert werden konnten die Arbeiten durch Fördermittel, kommunale Gelder und zahlreiche Spenden.

Derzeit, nach einer längeren Pause, wird weitergebaut. An der Reihe ist das zweite der riesigen Tore auf der Hofseite. Altes Gemäuer wurde in Eigenleistung abgerissen und entsorgt. Eine Firma ist jetzt dabei, den Torbogen neu zu mauern. Die Fundamente mussten erneuert, zuvor Genehmigungen eingeholt werden. Ohne Einwilligung des Denkmalschutzes zum Beispiel läuft nichts auf dem Gutshof, der sich in unmittelbarer Nähe des Kropstädter Schlosses befindet. Röder und Keller hoffen, dass das vorhandene Geld auch noch für neue Torflügel reicht.

Zur Verfügung stehen 21 000 Euro. Wo die Mittel herstammen, das offenbart eine große Tafel, die an der Scheune angebracht ist. Aufgeführt sind die mehr als 20 Spender, die von privaten Bürgern bis zu Handwerksbetrieben, von der Stiftung der Sparkasse und den Stadtwerken bis hin zu Martin von Arnim und Familie reichen.

Dass trotzdem noch jede Menge zu tun bleibt, leugnen die beiden Männer vom Verein nicht. Wie und wann es weitergeht, hängt wesentlich davon ab, ob die Kommune sich in der Lage sieht, das Projekt zu fördern. 2017 jedenfalls wollen die Kropstädter die Füße still halten. Keller: „Die Stadt hat anderes zu tun.“ Im Jahr darauf sollen aber wieder Mittel beantragt werden. Zwei weitere Tore warten auf die Erneuerung, ebenfalls der Fußboden. Innen soll die Scheune mit Klinkersteinen ausgekleidet werden, es geht zudem um Elektrik, Heizung, einen Sanitärbereich.

Keller und Röder schätzen, dass bestimmt noch eine Dreiviertelmillion Euro aufgewendet werden muss, bis die Kulturscheune in Kropstädt eröffnet werden kann. Wann das sein wird? Die beiden zucken mit den Schultern: „Mein Traum“, sagt der Vereinschef, „ist zwischen 2020 und 2022. Damit ich das noch erlebe.“

(mz)