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Gräfenhainichen Gräfenhainichen: Luftballons mit vielen guten Wünschen

Von ULF ROSTALSKY 25.08.2011, 17:16

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - "Die Mädchen und Jungen müssen mit der neuen Schule zurechtkommen, mit neuen Mitschülern, Lehrern", sagt Roland Franke, Schulleiter des Paul-Gerhardt-Gymnasiums. Dort lernt Luisa Behrendt seit Donnerstag. Sie gehört zu den 97 Kindern, die in der fünften Klasse unterrichtet werden und am Gymnasium punkten wollen.

Dass dies nicht unbedingt einfach werden wird, ahnt Jost Schwarzer. "Ich will nicht sitzenbleiben", hat der Oranienbaumer seinen Wunsch in Worte gefasst, auf Papier niedergeschrieben und den Zettel schließlich an einen Luftballon gebunden.

Die Neuankömmlinge am Gräfenhainichener Gymnasium sollen an ihrem ersten Tag ein echtes Zeichen setzen. Eins, das einem Paukenschlag gleich kommt und zugleich weithin sichtbar ist. Luftballons schicken die Mädchen und Jungen auf die Reise und mit ihnen eine klare Botschaft. Sie sind jetzt Gymnasiasten, keine Grundschüler mehr.

Was einfach klinge, müsse allerdings längst nicht einfach sein, ist Schulleiter Franke überzeugt. "Die Schüler müssen mit den neuen Bedingungen leben lernen. Auch mit der Tatsache, dass sie bisher die Besten in ihren Klassen waren und jetzt jede Menge gleich Gute neben sich haben werden", erklärt er am Donnerstag zum Unterrichtsstart am Gymnasium.

Doch setzt Franke auf den Nachwuchs und das Lehrerkollegium. Bis zu den Winterferien und der damit verbundenen ersten Zeugnisausgabe am Gymnasium werde die Eingewöhnungsphase sicher dauern, ahnt der Pädagoge. "Es ist sicher nicht einfach. Es kommen ja auch eine Menge Schüler aus den kleinen Grundschulen. Die müssen jetzt in deutlich größerer Runde bestehen."

Gut 600 Schüler zählt das Paul-Gerhardt-Gymnasium, die jüngeren werden bis zur Klassenstufe 8 im Gebäudekomplex am Hainmühlenweg unterrichtet. "Das ist sicher ein Plus, das macht den Übergang leichter", meint Franke und holt zur ersten kleinen Unterrichtseinheit aus. "Gute Thermik." Der Naturwissenschaftler kann nicht aus seiner Haut.

Dabei sollen jetzt doch nur die Ballons samt der Wunschzettel der neuen Schüler auf die Reise geschickt werden. "Drei, zwei, eins." Die Ballons steigen rasend schnell auf und werden hoffentlich weit fliegen. Letztes Jahr landete einer von ihnen sogar in Brandenburg. Für diese weite Strecke bekam sein Absender einen Sonderpreis. Den stellt das Gräfenhainichener Gymnasium auch dieses Jahr wieder zur Verfügung.

Doch es geht nicht allein um weite Strecken und Siege. Die Botschaft zählt. "Ich wünsche mir viele neue Freunde", hat Kristin Brachmann aufgeschrieben. Auch sie wohnt in Bad Düben und will sich mit Eifer ins Abenteuer Gymnasium stürzen. Biologie, Geografie und Geschichte sind die Fächer, auf die sich das Mädchen am meisten freut.

Sie schickt noch einen letzten Blick gen Himmel. Dann klingelt es. Mittagspause, essen im Nachbarhaus. Auch das gehört zum Schulalltag am Gräfenhainichener Gymnasium.