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Schienenverkehr im Landkreis Wittenberg Gespräche zu möglicher Zukunft der Heidebahn laufen weiter

Förderverein Berlin-Anhaltische Eisenbahn reagiert auf Pläne, Kies per Zug zu transportieren.

09.04.2024, 14:00
Die Heidebahn
Die Heidebahn (Foto: Th. Klitzsch)

Wittenberg/MZ/mac. - Die Pläne der Reaktivierung von Teilen der Strecke der einstigen Heidebahn zum Transport von Kies (die MZ berichtete) stößt auf großes Interesse. Zu Wort gemeldet hat sich neben anderen auch Michael Jungfer, der Vorsitzende des Fördervereins Berlin-Anhaltische Eisenbahn.

Jungfer, ein erfahrener Eisenbahner, stellt zum einen klar, dass in Deutschland die maximale Zuglänge 600 Meter oder 120 Achsen, nicht aber 1.000 Meter betrage. Auch Lasten von 4.000 Tonnen seien wenig realistisch. Im Schnitt, so Jungfer, seien es rund 2.500 Tonnen. „Der Zug muss ja auch mit einer entsprechenden Geschwindigkeit bewegt werden.“

Der Zug, der auf der Bahnstrecke unlängst verkehrte, habe aber tatsächlich für Aufsehen gesorgt. „Prompt gab es Anfragen, wann die Heidebahn wieder fährt“, so der Chef des Fördervereins. Dazu erklärt der Mann, der sich immer wieder intensiv für Verkehre auf der Strecke Richtung Pretzsch, Bad Schmiedeberg und Bad Düben eingesetzt hat: Die gegenwärtigen Arbeiten am Gleis bezögen sich allein auf die Kiesabfuhr bei Rackith.

Die Strecke ist wie mehrfach berichtet seit 2019 aufgrund von Mängeln gesperrt. Der Betreiber DRE habe die Probleme nach wie vor nicht beseitigt. „Deswegen konnten auch keine Züge fahren.“ Bevor wieder ein Zug sich dort in Bewegung setze, müssten die Mängel beseitigt und die Untersagung des Betriebes durch die Landeseisenbahnaufsicht aufgehoben werden. Allerdings betont Michael Jungfer: „Wir sind in Gesprächen mit Land, Aufgabenträger und Partnern, wie in Zukunft wieder Reiseverkehre auf der Strecke durchgeführt werden können und prüfen die Möglichkeiten.“

Dies könne aber nur auf der Gesamtstrecke erfolgen: „Alles andere ist ohne Nutzen.“ Konkrete Aussagen ließen sich noch nicht treffen. Jungfer: „Wir wollen ehrlich und offen sein und keine leeren Versprechen abgeben. Es müssen viele Faktoren und Dinge beachtet werden.“ Ferner bedürfe es einer vielfältigen Unterstützung aus Politik und Öffentlichkeit.