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Freizeit in Sachsen-Anhalt Größer, höher, kniffliger: Ab wann man sich im Maislabyrinth in Rakith verirren kann

Größer, höher, kniffliger: Das Maislabyrinth an der B 182 nahe Rackith geht in die nächste Runde. Was neu ist, worauf sich Freunde des Verirrens einstellen können und wann es losgehen könnte.

Von Paul Damm Aktualisiert: 05.07.2024, 16:43
Aus der Luft sind die kilometerlangen Irrwege bereits gut erkennbar. In diesem Jahr gibt es ein völlig neues Wegenetz, um die Schwierigkeit zu erhöhen.
Aus der Luft sind die kilometerlangen Irrwege bereits gut erkennbar. In diesem Jahr gibt es ein völlig neues Wegenetz, um die Schwierigkeit zu erhöhen. (Foto: Damm)

Rackith/MZ - . Der Mais-Dschungel an der B182 in Rackith wächst und gedeiht. Etliche Halme haben mittlerweile die Zwei-Meter-Marke geknackt. Bleibt es weiter regnerisch, dann steht schon bald einem spaßigen „Irr-Abenteuer“ für die ganze Familie nichts im Weg; es sei denn, eine Wand aus Mais versperrt den Pfad. „Dieses Jahr haben wir mehr Irrwege eingebaut und die Schwierigkeit erhöht“, berichtet Tino Gast, Vorsitzender der Rackither Agrargenossenschaft. Auch in der Fläche hat das Labyrinth noch einmal kräftig zugelegt: Es ist knapp 6.000 Quadratmeter größer als im vorigen Jahr – mehr als vier Hektar beträgt das „irre“ Maisfeld.

Aller Voraussicht nach in zwei Wochen wird das Labyrinth an der Bundesstraße, das im vorigen Jahr als Besuchermagnet galt, für kleine und große Irrgarten-Fans geöffnet. Dann können sie die kilometerlangen Irrwege durchlaufen und sich einen Weg bis zum Aussichtsturm bahnen. Bewährt hat sich im vergangenen Jahr das Quiz. Auch in diesem Jahr werden wieder Fragen im Labyrinth versteckt, die es richtig zu beantworten gilt. Damit können sich die Teilnehmer fürs Gewinnspiel qualifizieren. Auch dieselben Sponsoren wie im Vorjahr seien wieder im Boot, erklärt Gast.

Aussaat erfolgt GPS-genau

Die Aussaat der Maispflanzen ist bereits in diesem April erfolgt. Wie schon zur „Premiere“ im vergangenen Jahr kam modernste Landmaschinentechnik zum Einsatz. Nach Auskunft von Agrarchef Tino Gast sei zunächst eine Karte mit einem exakten Muster des Labyrinths angefertigt und auf das Terminal des Traktors aufgespielt worden. Beim Aussäen werde dann der Weg, auf dem die zukünftigen Besucher entlangirren werden, GPS-genau ausgespart. Das ist mithilfe einer modernen Maissämaschine möglich, die ihre Aggregate einzeln ansteuern und je nach Bedarf abschalten kann. Der Versatz beim Aussäen beträgt dabei nur wenige Zentimeter, um sicherzustellen, dass die Saat genau dort landet, wo sie landen soll. Natürlich könne auch ein Saatkorn verrutschen, deshalb gehe das Team der Agrargenossenschaft vor der Eröffnung einmal alle Wege ab, um die Maishalme, die sich an falscher Stelle verirrt haben, zu entfernen.

Der Landwirt fügt hinzu: „In diesem Jahr haben wir auch die Dichte des Maises erhöht.“ Nicht mehr zehn Maispflanzen je Quadratmeter, sondern zwölf sind vor einigen Wochen ausgesät worden. Das soll es nahezu unmöglich machen, so Tino Gast, durchs Grün unerlaubt abzukürzen oder den vermeintlich korrekten Weg leicht zu erspähen.

Agrarchef Tino Gast läuft bereits die ersten Irrwege des Maislabyrinths ab. Die Pflanzen haben sich aufgrund des feuchten Wetters gut entwickelt.
Agrarchef Tino Gast läuft bereits die ersten Irrwege des Maislabyrinths ab. Die Pflanzen haben sich aufgrund des feuchten Wetters gut entwickelt.
(Foto: Damm)

Zwei Stunden Zeit einplanen

Im Schnitt anderthalb bis maximal zwei Stunden sollten die Besucher einplanen, die sich auf das irrwitzige Sommervergnügen neben dem Selbstpflückfeld einlassen wollen. Obwohl die Wege und Sackgassen ein Müh schmaler geworden sind, sollen sie trotzdem von Kinderwagen befahrbar sein. Wer es bis zum Ende schafft, wird mit einer tollen Aussicht auf den Mais-Dschungel belohnt. Wie Gast mitteilt, hat bisher jeder wieder zum Ausgang zurückgefunden – wenn nicht immer auf offiziellem Wege.

Auch der Eintritt ins vier Hektar große Labyrinth soll unverändert bleiben. Erwachsene zahlen demnach 2.50 Euro pro Person. Kinder unter sechs Jahren kommen ohne Eintrittskarte rein. Und wer sich im „heißen Mais“ verausgabt hat, auf den wartet am Ausgang ein Softeisautomat zur Selbstbedienung, berichtet Tino Gast. Darüber hinaus liegen regionale Produkte wie Gurken oder Knoblauch zum Verkauf aus – mit Kasse des Vertrauens.