1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Freizeit im Landkreis Wittenberg: Kunstcamp in Wartenburg: Was Jugendliche hier erarbeitet haben und wann die Ergebnisse zu sehen sind

Freizeit im Landkreis Wittenberg Kunstcamp in Wartenburg: Was Jugendliche hier erarbeitet haben und wann die Ergebnisse zu sehen sind

Die Cranach-Jugendkunstschule Wittenberg bringt ein besonderes Projekt in das Elbedorf. Wer die Partner und Teilnehmer sind und worum es in dem Kunstcamp noch bis zum 28. Juni geht.

Von Corinna Nitz Aktualisiert: 27.06.2024, 13:42
2023 war die Künstlerin Joana Anzellini Stipendiatin der Cranach-Stiftung Wittenberg. Jetzt  arbeitet sie mit Kindern in Wartenburg.
2023 war die Künstlerin Joana Anzellini Stipendiatin der Cranach-Stiftung Wittenberg. Jetzt arbeitet sie mit Kindern in Wartenburg. (Foto: Corinna Nitz)

Wartenburg/MZ. - Sein Name hat einen tollen Sound: Arni Thorlakur Gudnason. Aber in der Turnhalle der einstigen Wartenburger Schule und draußen vor der Tür nennen ihn alle nur Arni. Das ist einfacher. Einerseits.

Andererseits kennt man sich zum Teil und Gudnason, der gebürtige Isländer und Lehrer, der in Wartenburg lebt, engagiert sich mit dem Verein „Fabelhafte Wartenburg“ auch sonst im Dorf. Diesmal aber geht es um ein „Fabelhaftes Kunstcamp“, das Dörthe Zielke und die Cranach-Jugendkunstschule Wittenberg raus aufs Land gebracht haben. Ihre Partner dort sind der Verein „Fabelhafte Wartenburg“ und das örtliche Kinderheim. Aus der Einrichtung kommen auch einige der insgesamt 19 Projektteilnehmer.

In der Turnhalle der alten Wartenburger Schule entstehen Holzschnitte und  außen Graffiti.
In der Turnhalle der alten Wartenburger Schule entstehen Holzschnitte und außen Graffiti.
(Foto: Corinna Nitz)

Ereignisreiche Tage

Am Mittwoch liegen hinter den Mädchen und Jungen, die von der Künstlerin Joana Anzellini angeleitet und nach einem Wechsel in der weiteren Besetzung nun mit von Wiel Göde unterwiesen werden, schon zwei ereignisreiche Tage. Zum Projektauftakt haben sie eine Exkursion in den nahen Wald unternommen, auf der Suche nach Inspiration und nach geeigneten Motiven. Am Dienstag wurde skizziert und nun gedeihen sie, die Fabelwesen – an der Außenwand der Halle als farbstarke Graffiti und drinnen in Form von Holzschnitten.

„Jeder hat eine eigene Platte, aber am Ende wird es ein gemeinsames Bild“, sagt über die Gruppe der Holzschneider Anzellini, die in Bogotá, Kolumbien, geboren wurde, aber schon lange in Deutschland lebt und im letzten Sommer Stipendiatin der Cranach-Stiftung Wittenberg war. Sie hatte sich bereiterklärt, etwas mit und in der zur Stiftung gehörenden Cranach-Jugendkunstschule zu machen.

Arni Thorlakur Gudnason engagiert sich mit dem Verein "Fabelhafte Wartenburg" in dem Elbedorf. Unter anderem haben sie in der Turnhalle der alten Wartenburger Schule einen Kunst-Kiosk eingerichtet. Gerade findet dort ein Kunstcamp mit der Cranach-Jugendkunstschule Wittenberg statt.
Arni Thorlakur Gudnason engagiert sich mit dem Verein "Fabelhafte Wartenburg" in dem Elbedorf. Unter anderem haben sie in der Turnhalle der alten Wartenburger Schule einen Kunst-Kiosk eingerichtet. Gerade findet dort ein Kunstcamp mit der Cranach-Jugendkunstschule Wittenberg statt.
(Foto: Corinna Nitz)

Die Bildungseinrichtung ist bekannt für ihre ganzjährigen vielfältigen Kursangebote, aber auch für interessante Ferienkurse. Das jetzige Kunstcamp in Wartenburg findet zwar in den Sommerferien statt, es firmiert jedoch in erster Linie als soziokulturelles Projekt, für dessen Durchführung sie Fördermittel über das Programm „Kultur macht stark“ vom Bundesverband Bildender Künstler bekommen. Dass Kultur tatsächlich stark machen kann, indem sie beispielsweise das Selbstbewusstsein stärkt, hatte Schulleiterin Zielke zum Projektauftakt gegenüber der MZ erklärt. In der Praxis lässt sich die Theorie von der stärkenden Wirkung jetzt in Wartenburg überprüfen: Fröhliche Mädchen und Jungen versenken sich in ihre jeweilige Aufgabe oder tollen umher und manche geben auch Auskunft, wenn sie auf das Camp angesprochen werden. Sie wirken durchweg zufrieden.

Dörthe Zielke leitet die Cranach-Jugendkunstschule in Wittenberg.
Dörthe Zielke leitet die Cranach-Jugendkunstschule in Wittenberg.
(Foto: Corinna Nitz)

Abschlussfest am Freitag

Es ist das erste Projekt mit der Cranach-Jugendkunstschule, sagt Gudnason zur MZ. Im Dorf selbst hat er mit dem Verein „Fabelhafte Wartenburg“ wie berichtet schon einiges auf die Beine gestellt, nicht zuletzt haben sie die alte Turnhalle zum Kulturzentrum ausgebaut, sie nennen es Kultur-Kiosk. Mit seinem Projekt wurde Gudnason bereits durch das Programm „Neulandgewinner“ gefördert. Noch nicht realisiert werden konnte aus Kostengründen der Kauf der Immobilie, aber indem sie das Objekt nutzen, sorgen sie auch dafür, dass es belebt ist. Überhaupt sei Wartenburg ein ziemlich aktives Dorf, sagt Gudnason. Erinnert sei hier beispielsweise an das Kunstprojekt „Rettet das Dorf“ 2019. Damals wurde Wartenburg in einer Projektbeschreibung „Gemeinschaftssinn und Anpack-Kultur“ bescheinigt. Genau das, anpacken, macht auch Gudnason mit dem Verein „Fabelhafte Wartenburg“. Man dürfe nicht warten, bis von außen jemand kommt.

Gern auch von außen kommen dürfen derweil alle Interessierten am Freitag, 28. Juni, wenn bei einem Abschlussfest die Ergebnisse des Projektes „Fabelhaftes Kunstcamp“ präsentiert werden sollen. Beginn ist nach Auskunft von Dörthe Zielke um 15 Uhr.