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Finanzen in Wittenberg Finanzen in Wittenberg: Stadthaus und Exerzierhalle sollen mehr kosten

Von Irina Steinmann 08.12.2018, 08:17
Die kommerzielle Nutzung des Stadthauses wird teurer. Gemeinnützige Veranstaltungen - unser Bild zeigt ein Konzert des Luther-Melanchthon-Gymnasiums vom Oktober - sind von der Erhöhung nicht betroffen.
Die kommerzielle Nutzung des Stadthauses wird teurer. Gemeinnützige Veranstaltungen - unser Bild zeigt ein Konzert des Luther-Melanchthon-Gymnasiums vom Oktober - sind von der Erhöhung nicht betroffen. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Gut vier Jahre nach ihrer Eröffnung im Sommer 2014 sind die beiden Wittenberger Veranstaltungsorte Stadthaus und Exerzierhalle am Markt angekommen - und können nach Auffassung ihres Managers Dirk Wald nun auch mehr verlangen für ihr Angebot. Wald äußerte sich am Dienstagabend im städtischen Finanzausschuss, der sich mit der neuen Entgeltsatzung für beide Häuser befasste, die, wenn im Dezember auch noch der Stadtrat zustimmt, per 1. Januar 2019 in Kraft treten wird.

13500 Euro mehr erwartet

Demnach will die Stadt Wittenberg von kommerziellen Veranstaltern künftig zehn Prozent mehr fürs Stadthaus haben, der Preis für die Nutzung der Exerzierhalle soll um 20 Prozent steigen. Dies, so Wald, seien die jeweils „oberen zumutbaren Bereiche“. Die in der Haushaltskonsolidierung befindliche Stadt erwartet dadurch einen Mehrertrag von etwa 13500 Euro pro Jahr.

Nicht eingerechnet in diese Summe ist Wald zufolge der Ertrag, der sich aus dem so genannten Zumietgeschäft ergeben wird: Anders als bisher ist das technische Equipment etcetera nicht mehr im Nutzungsentgelt enthalten, sondern kostet künftig extra. Die bisherige „All in“-Variante sei auf Dauer „keine wirtschaftliche Grundlage“, da nach einer Abnutzung das Geld für Neuanschaffungen fehlen würde.

Denn ein „defizitärer Bereich“ sind - und bleiben - die beiden Veranstaltungshäuser. Das hat, wie Manager Wald einmal mehr erläuterte, mit dem besonderen Förderkonstrukt des Stadthauses zu tun: Lediglich Bauteil I, der große Saal, dürfe kommerziell vermarktet werden; den Unterhaltungskosten von Foyer, Seminarraum und weiteren Bereichen des fast ebenso großen Bauteils II stehen demnach keine Einnahmen gegenüber.

Ob die künftigen Nutzer die angebotenen Ausstattungsteile als Zumietgeschäft mitbuchen oder aber ihr eigenes Equipment mitbringen, sei ihnen freigestellt und bleibe daher abzuwarten. Dass sich 2019 etwas drehen wird an der Preisschraube habe man den Vertragspartnern mitgeteilt, bisher habe es aber „kein negatives Feedback“ gegeben, so Wald.

Manager Wald zufolge liegen für das kommende Jahr bereits 80 Buchungen vor. Mit der Entwicklung zeigte er sich sehr zufrieden. Noch stehe die offizielle Bilanz aus, es zeichne sich allerdings ab, dass es 2018 sogar mehr Veranstaltungen geben werde als 2017.

Halbe-halbe

Im Jahr des Reformationsjubiläums machten die kommerziellen Nutzer im Stadthaus fast die Hälfte (48,48 Prozent) aller aus, gefolgt von gemeinnützigen Veranstaltungen mit gut 22 Prozent und solchen der Stadt Wittenberg, auf die knapp 29,3 entfielen. In der Exerzierhalle war der kommerzielle Anteil mit fast 59 Prozent noch deutlich höher.

Keine Veränderungen ergeben sich durch die geplante Preiserhöhung für gemeinnützige Veranstaltungen, unterstrich Wald auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Finanzausschuss. Es habe sich gezeigt, heißt es dazu in der Beschlussvorlage, „dass die Entgelte für gemeinnützige Veranstalter den regionalen Bedingungen entsprechen und ein erhöhtes Entgelt zu einer Verringerung der gemeinnützigen Veranstaltungen führen würde“. Was natürlich keiner wollen kann.

(mz)

Auch für die Exerzierhalle - hier eine Messe - muss mehr gezahlt werden.
Auch für die Exerzierhalle - hier eine Messe - muss mehr gezahlt werden.
Klitzsch