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Ferropolis Ferropolis: Wie aus einem Tagebau ein gefragter Veranstaltungsort wurde

22.06.2016, 13:11
Auch bei Nacht bietet Ferropolis einen atemberaubenden Anblick.
Auch bei Nacht bietet Ferropolis einen atemberaubenden Anblick. Fisherman’s Friend StrongmanRun

Gräfenhainichen - Jahrzehntelang war der Tagebau Golpa-Nord in Gräfenhainichen ein Ort entfesselter Industriekräfte und Umweltsünden, aber auch ein Garant sicherer Arbeitsplätze und Terrain großartiger Leistungen der Arbeiter und Ingenieure im Bergbau. Doch dann hatte Braunkohle kaum mehr Zukunft in Sachsen-Anhalt und in Golpa-Nord nahm fortan eine Vision Gestalt an: FERROPOLIS. Heute ist die Stadt aus Eisen Industriedenkmal, Museum und Veranstaltungsort.

Riesige Baggermaschinen und rund 7.000 Tonnen Industriegeschichte fnden sich auf der Halbinsel im Gremminer See. Ob Klettern, Tauchen oder Radwandern – mit einem sportlichen Freizeitprogramm und einem europaweiten Ruf als einmalige Kulisse für Musikfestivals, darunter das MELT Festival, ist FERROPOLIS auch über die Landesgrenzen hinweg ein beliebtes Ausfugsziel.

Eine Reise nach Ferropolis ist eine Reise in die Vergangenheit und die Zukunft. Fünf ausgediente Schaufelrad- und Eimerkettenbagger sowie Absetzer, jeder einzelne bis zu 130 Meter lang und 30 Meter hoch, stehen auf einer Halbinsel im Gremminer See: insgesamt 7.000 Tonnen Industriegeschichte. Hier befand sich einst die Zentrale des inzwischen gefluteten Braunkohletagebaus Golpa-Nord. Bis 1991 wurde um die Halbinsel herum Braunkohle abgebaut.

Dann sollten die Tagebaugroßgeräte – Monumente des fossilen Energiezeitalters – verschrottet werden. Doch ehemalige Bergleute und Visionäre aus dem Umfeld des Bauhauses Dessau retteten die stählernen Kolosse und gruppierten sie zu einem eindrucksvollen Ensemble. Heute ist Ferropolis ein lebendiges Museum voll erlebbarer Geschichte. Das aufregende Stahlensemble dient als einmalige Kulisse für Konzerte und Events. Und Ferropolis ist Erholung für einen Tag – eine Insel fernab vom Alltag, ein Ort voller Energie.

Ferropolis heute

Seit seiner Gründung am 14. Dez. 1995 ist Ferropolis immer wieder Veranstaltungsort für große und kleine Musikevents. Zu Gast waren bisher u.a.: Metallica, Herbert Grönemeyer, Deep Purple, Die Toten Hosen, Mia, Petshop Boys, Die Ärzte, Björk, Tocotronic, Skunk Anansie, Deichkind, Jan Delay und Linkin Park. Inzwischen hat sich unsere Insel als Festival-Standort etabliert (neben Melt! und splash! ab 2015 auch Pure&Crafted) und baut ihre Bedeutung als Referenzregion der kulturellen, ökologischen, ökonomischen, und touristischen Erschließung bzw. Umnutzung ehemaliger Tagebaugebiete fortwährend aus.