Bebauungsplan Facelift für das Holzwerk in Oranienbaum
Das Areal um das ehemalige Industrieareal im Westen von Oranienbaum soll zu einer Fläche für Gewerbetreibende und Wohnungen werden.

Oranienbaum-Wörlitz - Nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans für das frühere Holzwerk in Oranienbaum und der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange hat es keinen wesentlichen Widerstand von irgendeiner Seite gegen das Projekt gegeben. Das bestätigte der Oranienbaum-Wörlitzer Bauamtsleiter Ronald Seebert auf Nachfrage des Bauausschuss-Vorsitzenden Hans-Peter Schapitz (CDU-Fraktion).
Für das Gremium gab es demnach keinen Anlass, länger über Abwägungs- und Satzungsbeschluss zu debattieren. Dem Stadtrat, der wahrscheinlich wieder am 15. Juni in Präsenz tagt, wurde jeweils einstimmig eine Annahme empfohlen.
Areal wird aufgewertet
Das industriell vorgenutzte Areal im Westen der Stadt Oranienbaum soll mit dem Vorhaben - vorgesehen ist die Entwicklung von Flächen für den Wohnungsbau und für Kleingewerbe - aufgewertet werden. „Es kommt zu einer recht erheblichen Erweiterung“, konstatierte Schapitz, der von infrastrukturellen Vorteilen ausgeht: „Es ist eine ordentliche Zuwegung in Aussicht.“
Boris Krmela, Architekt für Stadtplanung, hatte im Bauausschuss das Projekt bereits ausführlich vorgestellt. Wie sich das Gelände momentan zeige, sei es „keine Visitenkarte“ für die Kommune, schätzte er ein. Zu den Plänen, die ein privater Investor auf der Industriebrache verfolgt, gehört auch ein Teilbereich, der sich nördlich der Straße „Am Krähenberg“ befindet. Hierbei handelt es sich um einen früheren Einkaufsmarkt und einen Parkplatz.
„Dort wird aber kein Gewerbegebiet in klassischer Form entstehen“, kündigte Krmela an. Angestrebt werde eine „Koexistenz mit dem Wohnen“. Aus der Warte des Architekten ist auf jeden Fall ausreichend Potenzial vorhanden. Er verhehlte allerdings auch nicht, dass eine vernünftige Entwicklung der Fläche teuer ist. Der Vorhabenträger habe deswegen die Absicht, insbesondere für die Beseitigung von Altlasten Fördermöglichkeiten zu erschließen.
Neue Wege
Die Wohnbaufläche und das Gewerbeareal auf dem Ursprungsgelände des Werks sollen getrennte Zufahrten erhalten. Die Verbindung zwischen ihnen stellt ein kombinierter Fuß-/Radweg her. Für die Abgrenzung zu den Gleisen der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn sorgt ein breiter Grünstreifen, der eine Art Gürtel bildet. Krmela bestätigte dem Ausschuss-Vorsitzenden Hans-Peter Schapitz (CDU-Fraktion), dass man sich „nicht im heiligen Bereich des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs“ bewege.
Gleichwohl befinde man sich in seiner unmittelbaren Umgebung. Und das müsse auch kein Nachteil sein. Man könne die Zone des Weltkulturerbes durchaus als Chance begreifen. Denn niemand, so der Planer, könne bestrebt sein, an der Stelle mit einem derartigen baulichen Missstand leben zu wollen.
Noch keine Absprachen seien mithin getroffen worden, ob es im Rahmen der weiteren Entwicklung des Bebauungsplans zu einer Ertüchtigung der Trassen „Glashüttenweg“ und „Am Krähenberg“ kommt. (mz)