Exhibitionist in Wittenberger Altstadt: Exhibitionist in Wittenberger Altstadt: 15-Jähriger beobachtet Sex-Täter

Wittenberg - Da müssen doch die Alarmglocken schrillen! Ein Mann hat sich in Höhe des Kinderspielplatzes in der Wallstraße entblößt. Darüber informiert die Polizei am Mittwoch. Der Fall hat sich allerdings bereits am 9. Mai ereignet - im digitalen Zeitalter ist das eine gefühlte Ewigkeit. Das Datum wird erst am Ende der Pressemitteilung genannt.

Und weil die Polizei gerade am Informieren ist, werden gleich noch zwei weitere Fälle mit „Exhibitionistischen Handlungen“ erwähnt. Fakt ist, die Wittenberger Polizei sucht nackte Männer. Völlig unklar bleibt aber, um wie viele es sich eigentlich handelt: zwei oder drei?

Nachfragen der MZ laufen am Mittwoch bei den Ermittlern in Dessau und Wittenberg den ganzen Tag ins Leere. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Beamten im Dunkeln tappen und nun - nach sieben Tagen - die Bevölkerung um Hilfe bei der Aufklärung der Straftaten bitten.

Die Ermittlungen ausgelöst hat ein Vater. Der 52-Jährige hat Strafanzeige gestellt. Sein 15-jähriger Sohn hat am 9. Mai um 17 Uhr einen Mann in der Wallstraße auf Höhe des dortigen Kinderspielplatzes beobachtet, welcher exhibitionistische Handlungen „an sich vorgenommen haben soll“, so die Dessauer Polizeisprecherin Doreen Wendland.

Derselbe 15-Jährige soll gegen 19.40 Uhr in der Berliner Straße in einem Busch in der Höhe des ehemaligen Gefängnisses den Mann erneut „offenbar auch bei derartigen Handlungen“, so Wendland, beobachtet haben. Der Unbekannte ist laut Polizei 40 bis 50 Jahre alt und etwa 1,80 m groß. Er trug ein weißes T-Shirt, kurze Hose, und die weißgrauen Haare waren nach hinten gekämmt. Er hat einen Bauchansatz und könnte eine Brille getragen haben.

Es gibt an diesem 9. Mai noch einen dritten Vorfall. Dieses Mal wird der Entblößer nicht von Kindern, sondern zwei Frauen im Alter von 29 Jahren in der Jüdenstraße vor einem Blumengeschäft beobachtet, „welcher an sich manipuliert haben soll“, so Wendland. Nach ihren Angaben sei der „Täter dann in Richtung Mauerstraße/Schwanenteich geflüchtet.“ Die Frauen beschrieben den Mann genau wie zuvor der Jugendliche.

Allerdings trug er schwarze Kleidung und hatte eine weiße Mütze und führte einen dunklen Rucksack mit sich. „Aufgrund der vorliegenden Personenbeschreibungen könnte es sich möglicherweise um denselben Täter gehandelt haben“, so Wendland. Das lässt die Vermutung zu, dass sich der Unbekannte zwischen seinen Taten umgezogen hat - vielleicht wohnt er im Stadtzentrum.

Auch am Bergwitzsee hat am 29. April ein nackter Mann für Aufsehen gesorgt. Er hat im Bereich des Rundwegs zwei Frauen im Alter von 19 und 39 Jahren durch exhibitionistische Handlungen belästigt. Der splitterfasernackte Mann ist den Frauen gefolgt.

Das Duo bat einen Mann, der ihnen entgegenkam, um Hilfe. Der Nackte hat das SOS-Gespräch beobachtet und sei plötzlich im Gebüsch verschwunden. Nachfragen der MZ zum Stand der Ermittlungen werden von der Polizei am Mittwoch nicht beantwortet.

Die Polizei bittet Zeugen der Taten sich unter 03491/46 90 zu melden.

(mz)