Schifffahrt Elbe: Wittenberger Schifffahrt hat 2016 so viele Touren wie nie

Wittenberg - Die Sorgenfalten sind geglättet. Jan Harnisch, Eigner des Motorschiffs „Lutherstadt Wittenberg“ kann schon Ende September ein gutes Jahr bilanzieren. War der umtriebige Kapitän, der wieder Passagierschifffahrt in Wittenberg etabliert hat, 2015 fast so weit, das Handtuch zu werfen - nach fünf Monaten Niedrigwasser und damit verbundenen heftigen Verlusten, kündigt er jetzt schon wieder eine weitere Investition an. Was es genau ist, wird Mitte Oktober öffentlich, offenbar geht es aber um ein weiteres Schiff, das seinen Heimathafen in Wittenberg haben wird.
Harnisch bietet bislang mit seiner „Lutherstadt Wittenberg“ Panoramafahrten auf der regionalen Elbe an (etwa bis Gallin, Elster oder Coswig), zudem Tagesfahrten und Flusskreuzfahrten. Von einer sind Schiff und Crew gerade zurück. Es ging nach Lübeck, sechs Tage hin, sieben Tage zurück. In diesem Jahr standen außergewöhnlich viele Flusskreuzfahrten auf dem Programm der „Wittenberger Passagierschifffahrt“: Lübeck, Prag, Müritz, Dresden. Eine kommt noch im Oktober, da geht es nach Berlin.
Flusskreuzfahrt über rund 4000 Kilometer
Gut gelaufen sind unterdessen auch die anderen Touren: „Wir konnten alle geplanten Fahrten durchführen.“ Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, mal kommt Hoch- mal Niedrigwasser in die Quere. Aber auch die Buchungen seien ermutigend. „Wir sehen schon die Entwicklungen hin auf 2017. Wir haben so viele Fahrten gemacht wie noch nie“, rechnet Harnisch vor. Allein die Flusskreuzfahrten schlagen mit knapp 4 000 Kilometer zu Buche.
Dass es die im nächsten Jahr nicht geben wird, kündigt der Wittenberger Unternehmer schon mal an. Bereits jetzt liegen zahlreiche Anmeldungen für Panoramafahrten vor: „Jeden Tag kommen Buchungen rein. Die Leute sichern sich schon mal einen Platz.“ Eine Schifffahrt auf der Elbe, sagt Harnisch, könne ein prima Ruhepunkt sein bei all dem Trubel. Ausgezeichnet angenommen wird nach seiner Erfahrung ein Paket, das zwei Stunden Schifffahrt, eine Stunde Stadtrundfahrt mit der Tschu-Tschu-Bahn und ein Kaffeetrinken im Zentrum beinhaltet.
Tschu-Tschu-Bahn kommt gut an
Für die funktionierende Kombination hat Harnisch auch selber gesorgt, die Altstadtbahn GbR ist ein Schwesterunternehmen. Und bietet keinen Grund zur Klage. Zumindest in Wittenberg, die Touristenbahn in Halle hingegen will Harnisch zum Jahresende verkaufen, zu viel Ärger, zu wenig Kooperation. Das läuft in Wittenberg offenbar viel besser. Gelohnt hat sich nach Harnischs Worten auch die Systemumstellung.
Inzwischen fahren zwei Tschu Tschus durch die Altstadt und bis zum Hundertwasser-Gymnasium sowie dem Bahnhof - und zwar an guten Tagen im Halbstundentakt, Haltestellen sind am Schlossplatz und am Lutherhaus. Die Passagiere erwerben ein Tagesticket und können ein- und aussteigen wie sie möchten. Im nächsten Jahr werden sich Route und Haltestellen vermutlich ein bisschen ändern, wegen der Weltausstellung und dem Asisi-Panorama: „Das werden wir einarbeiten“, kündigt Harnisch an. Die beiden Altstadtbahnen sind übrigens auch nicht mehr namenlos. Kindergärten haben Vorschläge unterbreitet. Ausgewählt wurden: „Herr Käthe“ für die eine und „LuWi LuKa“ für die andere.
Weitere Infos und Buchungen - für die Berlin-Fahrt sind noch Plätze frei: Schlossstraße 16, Tel: 03491/769 04 33,im Netz:www.ms-wittenberg.de
(mz)
