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Umweltfreundliches heizen Ein Schornstein schwebt ein: Deshalb wird das Gräfenhainichener Heizkraftwerk umgebaut

Im Heizkraftwerk der WEG sollen zum größten Teil Holzpellets das Gas ablösen. Dafür muss umgebaut werden. Silos und Schornstein werden in Präzisionsarbeit montiert.

13.07.2024, 19:15
Blick auf die Baustelle des Heizkraftwerkes während der Anlieferung des Schornsteins
Blick auf die Baustelle des Heizkraftwerkes während der Anlieferung des Schornsteins (Foto: Midewa/Heiko Rebsch)

Gräfenhainichen/MZ/cus. - Der Umbau des Heizkraftwerkes der Wärme- und Energiegesellschaft mbH (WEG) in der Stadt Gräfenhainichen ist Anfang Juli sichtbar vorangegangen: Zwei Silos und ein Schornstein sind geliefert und montiert worden.

„Es ist alles nach Plan gelaufen“, freut sich Christoph Künzel, Bereichsleiter Elektro- und Energietechnik bei der Midewa. Das Unternehmen ist mit 49 Prozent an der WEG beteiligt. Mit 51 Prozent hält die Stadt Gräfenhainichen die Mehrheit. Bürgermeister Enrico Schilling überzeugte sich zuletzt auf der Baustelle vom reibungslosen Fortgang der Arbeiten und ist zuversichtlich, dass die neue Anlage im Herbst in Betrieb gehen kann.

Stadt setzt auf Biomasse

Mit der Umstellung des Heizkraftwerkes in der Lindenallee passe sich die WEG gesetzlichen Vorgaben zur Reduktion fossiler Energieträger an, heißt es in einer Pressemitteilung der Abteilung Kommunikation der Midewa. Die Zukunft der Energieerzeugung gehöre nachhaltig erzeugten Alternativen zu Öl und Gas als Brennstoff. Der Gräfenhainichener Stadtrat hatte entsprechend die schrittweise Umstellung auf Holzpellets schon vor einiger Zeit befürwortet. Wie im Stadtrat Ende September erläutert, soll das Heizhaus in der Lindenallee 9 dafür umgebaut werden. Von zwei Biomasseheizkesseln mit einer Wärmeleistung von jeweils 463 Kilowatt war die Rede, die in der Lage sind, pro Jahr 6.700 Megawattstunden thermische Energie zu erzeugen.

Nachdem in den vergangenen Monaten umfangreiche Vorarbeiten erfolgt sind, konnten in der vergangenen Woche die beiden, jeweils 600 Kilogramm schweren Silos aufgestellt werden. Präzisionsarbeit für den Kranführer. Die elf Meter hohen Anlagen, in denen später die Holzpellets gelagert werden, verfügen jeweils über ein Fassungsvermögen von maximal 50 Kubikmeter.

Der 16 Meter hohe Schornstein wird angeliefert.
Der 16 Meter hohe Schornstein wird angeliefert.
Fotos: Midewa/Heiko Rebsch

„Über eine integrierte Füllstandsmessung können wir den Verbrauch an Holzpellets genau ablesen und auf dieser Basis rechtzeitig entscheiden, wann wir die nächste Bestellung auslösen müssen“, erläutert Christoph Künzel. Auch der 16 Meter hohe Schornstein ist in der vergangenen Woche an seinem neuen Standort im Heizhaus platziert und durch eine etwa zwei mal einen Meter große Dachluke eingefädelt worden. Auch hier habe es, wie schon beim Aufstellen der Silos, keine Probleme gegeben, konstatiert Christoph Künzel am Ende des Tages.

In den kommenden Monaten werde nun die gesamte Verrohrung zwischen den einzelnen Anlagenteilen hergestellt, wird in der Pressemitteilung angekündigt. Außerdem müsse nun der neue Teil der Energieerzeugung in das bestehende Netz eingebunden werden.

Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Enrico Schilling, Midewa-Geschäftsführer Uwe Störzner, Christoph Künzel (v.li.)
Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Enrico Schilling, Midewa-Geschäftsführer Uwe Störzner, Christoph Künzel (v.li.)
Heiko Rebsch

Markt wird beobachtet

Künftig, erinnert Bürgermeister Enrico Schilling, soll der Wärmebedarf der angeschlossenen Haushalte zu circa 75 Prozent durch den Einsatz von Holzpellets gedeckt werden. Für die restlichen 25 Prozent werde bis auf Weiteres noch Erdgas als Energieträger genutzt. Das Ziel sei es jedoch, in absehbarer Zeit die gesamte Anlage umweltfreundlich zu betreiben. Dass dafür der Markt beobachtet werde und das Unternehmen offen für umweltfreundliche, praktikable Möglichkeiten, die sich anbieten, sei, das hatte Uwe Störzner, Geschäftsführer von Midewa und WEG dazu im Herbst erklärt. Solar- und Geothermie seien Optionen.