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Ein ganz mobiles Praxisteam

Von UTE OTTO 26.11.2008, 18:49

BAD SCHMIEDEBERG/MZ. - In Bergwitz hatte Schubert im Sommer zunächst die Versorgungslücke geschlossen, die durch die Praxisaufgabe von Dr. Siegbert Schmid entstanden war. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte Schubert empfohlen, auch in Bad Schmiedeberg Sprechstunden abzuhalten. Mit seinem kompletten Team, dazu gehören seine Frau Nancy Schubert, die vor allem die Büroarbeit macht, und die Arzthelferin Diana Heidemann pendelt der Arzt zwischen den beiden Praxisstandorten Bergwitz und Bad Schmiedeberg.

Bis auf Freitag, wo er regulär nur in der Kurstadt ist, ist er an jedem Tag an beiden Orten präsent. Die Computer in der Bergwitzer Lindenstraße 12 a und in der Bad Schmiedeberger Zschimmerstraße 14 sind miteinander vernetzt (was laut Nancy Schubert eine Herausforderung für den Dienstleister war, die dieser glänzend gemeistert hat). So können im Bedarfsfall Bergwitzer Patienten nach Bad Schmiedeberg kommen oder umgekehrt. "Der Spagat zwischen beiden Orten ist ein organisatorisches Problem, das sich aber lösen lässt", so der Arzt. Transportabel ist zudem das Ultraschall-Gerät. Es sei ihm wichtig, diese Diagnostik anbieten zu können, um den Patienten Wege und Wartezeiten auf Termine zu ersparen. Schuberts, die in Lubast zu Hause sind, sagen, dass sie es als sehr angenehm empfinden, im ländlichen Gebiet zu arbeiten. Bad Schmiedeberg biete durch die Kur sowie auch die Pflegeheime ein interessantes Spektrum, und der Anteil junger Patienten sei höher als vermutet. "Wir staunen selbst, wie viele Kinder es hier gibt", so Nancy Schubert.

Bei aller Herausforderung, die eine solche Existenzgründung mit sich bringt - "wir sind das erste Mal selbständig" - verzeichnet der 37-jährige Facharzt für sich einen "enormen Zuwachs an Lebensqualität". In der Heimat arbeiten zu dürfen, betrachtet er schon als Privileg: "Viele Familienväter pendeln bis nach nach Holland." Sein eigener Chef zu sein, auch das weiß er zu schätzen. "Wir haben uns verbessert", ziehen Schuberts nach dem ersten halben Jahr also eine zufriedene Bilanz. "Und wir krempeln weiter gern die Arme hoch, um den Patienten eine optimale Versorgung zu bieten", sagt Wilfried Schubert.