Ehrgeiz und Spaß wie die Großen
Wittenberg/MZ/kbl. - Sie machten es schon fast wie die Großen, die Teilnehmer am historischen Kinderfestumzug. Da waren die Stadtwächter und ihre Waschweiber in jugendlicher Manier, kleine Malschüler und Professoren, Botenläufer, Klatschweiber und Mühlenvolk. GAm Sonntag gab es die zweite Auflage des Umzugs, etwa 300 Mädchen und Jungen wurden von vielen Zuschauern am Wegesrand beklatscht und bejubelt.
Der Zug wächst und gedeiht, auch weil sich nicht nur Kindertagesstätten und Grundschulen beteiligen, sondern auch Kindergruppen der Vereine anschließen. Und die können schon richtig Stimmung machen, was die zahlreichen "Jubel"-Rufe aus dem Umzug bewiesen. Stadtwache und Waschweiber (Kinder der Käthe-Kollwitz-Grundschule) hatten sich professionelle Unterstützung geholt, so ermunterte Karin Funke von der großen Historischen Stadtwache immer wieder zum exzessiven Gebrauch der Stimmbänder. Die Jüngsten des Vereins Kemberger Lebenszeiten waren in diesem Jahr erstmals als Blumenkinder des Paares dabei. Und da sie kein entsprechendes Schild hatten, ging Opa Günter Knape natürlich mit der Fahne der Großen voran, denn auch Enkelin Melina lief hinter ihm mit.
Der Krümelchor, so die Kinder der Kindertagesstätte "Flax und Krümel", hatten schöne Kostüme an und schwärmten schon wieder vom Piratenschiff auf der Schlosswiese. Lucas aus der Integrationsschule "Heinrich Heine" durfte sogar im Umzug reiten. Ganz stolz inmitten der Kinderschar stand das Kinder-Lutherpaar Anna-Lena Brinkmann aus Reinsdorf und Brian-Lucas Körnicke aus Coswig, beide sind Schüler der evangelischen Grundschule Wittenberg. Da wurde vor dem Beginn nochmal das Winken geübt, und die Mütter hatten sich längst von der Überraschung, dass ihre Kinder in so prominenter Rolle auftreten, erholt. "Das ist ein schöner Abschluss, denn sie gehen ja nun mit der vierten Klasse raus aus der Schule", freute sich Kathleen Körnicke.