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Domizil  Domizil : Senioren bekommen neues Zuhause

Von Paul Damm 09.08.2019, 11:47
Pflegedienstleiterin Katy Max (Mitte, rechts) nimmt den symbolischen Schlüssel in Empfang und öffnet dann die Tür.
Pflegedienstleiterin Katy Max (Mitte, rechts) nimmt den symbolischen Schlüssel in Empfang und öffnet dann die Tür. Thomas Klitzsch

Oranienbaum - Der heruntergekommene Plattenbau mit seinen beengten Zimmern für 84 Bewohner in Oranienbaum ist Geschichte: Der neue Gebäudekomplex, den die Senioren vorige Woche bezogen haben, überzeugt mit freundlichen Farben und einladenden Wohnbereichen.

Am gestrigen Donnerstag öffnete das neu errichtete Pflegeheim „Katharina“ offiziell seine Pforten - und das nach einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur 18 Monaten. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hielt an dem sonnigen Nachmittag die Eröffnungsrede: „Ich finde es wichtig, dass Pflegeheime explizit im dezentralen Bereich ausgebaut werden.“ Denn oftmals fehle es in ländlichen Regionen an solchen Einrichtungen.

Das Pflegeheim in Oranienbaum dient daher als Vorzeigeobjekt für die Stadt - und es kann sich wirklich sehen lassen mit seinen geräumigen Zimmern, großen Fenstern und einem eigenen Bad, das altersgerecht angepasst wurde. „Kein Vergleich zu dem alten Gebäude“, findet Andreas Mörsberger, Vorstandsvorsitzender der Paul-Gerhardt-Diakonie, die Träger des Heims ist.

„Ich war 2008 schon mal hier und da habe ich mich wirklich erschreckt“, berichtet der Berliner. Bei einem Rundgang durch das fünf-etagige Wohnheim sei ihm erstmals bewusst geworden, wie hinfällig das Gebäude gewesen sei. Doch er wollte die kleine Senioreneinrichtung am Rande von Oranienbaum nicht aufgeben.

Den Plattenbau aufwendig zu sanieren war dabei keine Option. Daher wurde nah am Stadtwald ein neues, hochmodernes Gebäude für neun Millionen Euro errichtet.

Nach einer kurzen Rede von Joachim Liebig, dem Präsidenten der Evangelischen Landeskirche Anhalts, öffneten sich die Schiebetüren das Pflegeheims und die zahlreichen Besucher konnten sich nun in den drei Wohnbereichen mit jeweils 30 Zimmern umschauen.

„Es war ein Kraftakt, doch wir sind zufrieden“, erklärt Heike Fischer, Geschäftsführerin des Heims. Bereits vor einer Woche wurden die Bewohner mit ihrem Hab und Gut in das neue Haus verlegt. „So ein Umzug ist für ältere Menschen keine Leichtigkeit, dennoch hat sich jeder auf sein neues Zimmer gefreut“, sagt Fischer.

Einer der Heimbewohner im neuen Domizil ist Heinz Lehmann. Der 92-Jährige wohnt seit fast zwei Jahren im Pflegeheim „Katharina“ - erst jetzt fühlt er sich so richtig wohl. „Kein Vergleich zum vorherigen Heim“, berichtet der Rentner. „In meinem ehemaligen Zimmer haben die Fenster geklappert und das Bad war viel zu eng.“

Obwohl die Zimmer in der neuen Unterkunft voll möbliert sind, durften die Bewohner kleine Möbelstücke mitnehmen.

Was nun aus dem sanierungsbedürftigen Plattenbau werden soll, steht noch nicht fest. Heike Fischer sagt: „Denkbar wäre eine Seniorenresidenz.“

(mz)