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Diebe sorgen für Schilderchaos

Von Sabine Wesner 17.12.2007, 17:39

Vockerode/MZ. - "Dort, schon fast im Wald, wurde jetzt ein neues Ortseingangsschild aufgestellt", erzählt Martina Tröger aus Vockerode. Damit wird zwar deutlich, wo der Ort anfängt bzw. aufhört, für die Kraftfahrer gebe es aber keinerlei Einschränkungen mehr. "Nach dem Ortsausgangsschild dürften die 100 Stundenkilometer fahren, und das auf einem Radweg", moniert die Vockeroderin, die selbst des öfteren mit dem Rad auf dem verlängerten Kapenweg unterwegs ist.

"Das ist lebensgefährlich", meint die Frau und erzählt von rücksichtslosen Kraftfahrern, die hier mit rasantem Tempo sich und andere gefährden. "Das kann doch auch vor dem Hintergrund, noch mehr Radwanderer in die Region zu locken, sicher nicht gewollt sein", fragt die Frau, warum das Geld für ein Ortseingangsschild ausgegeben wurde, anstatt ein neues Verbotsschild für die Kraftfahrer zu installieren.

Rüdiger Schmidt ist das Problem nicht unbekannt. "Wir haben gerade im Kapenweg große Probleme, weil die aufgestellten Verbotsschilder immer wieder entwendet werden", erzählt der Vockeroder Bürgermeister und verweist darauf, dass das Ortseingangsschild in Höhe des Kraftwerkes inzwischen wieder aufgestellt wurde. "Bisher sind alle unsere Versuche gescheitert, den erst vor etwa einem Jahr sanierten Kapenweg in dem Bereich für unbefugte Kraftfahrzeuge zu sperren. Selbst Poller und Schranken, die in den vergangenen Monaten hier errichtete wurden, sind - kurz nachdem sie aufgestellt wurden - in irgendwelchen Nacht-und-Nebel-Aktionen spurlos verschwunden", weiß Schmidt.

"Wir haben jetzt das Ortseingangsschild vorsichtshalber erst mal dort aufgestellt, damit die Kraftfahrer, die den Weg passieren dürfen, wissen, wo der Ort anfängt", erzählt das Gemeindeoberhaupt und verweist darauf, dass es zum Beispiel für die Mitarbeiter der Biosphärenreservatsverwaltung eine Sondergenehmigung gibt. Auf der Suche nach einer dauerhaften und sinnvollen Lösung will sich die Verwaltung nun an die Kreisverwaltung in Wittenberg wenden, in deren Zuständigkeitsbereich die Verkehrssicherheitspflicht fällt. Auch Gespräche mit dem zuständigen Ordnungsamt von Oranienbaum, auf deren Gemarkung der überwiegende Abschnitt des Kapenweges liegt, sind laut Schmidt vorgesehen.

"Die fehlenden Schilder sind ja da, nur wird es ein überaus teures Unterfangen, hier jede Woche ein neues Schild aufzustellen", hofft Schmidt gemeinsam einen Ausweg aus der Misere zufinden.