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Deutsche Bahn Deutsche Bahn: Nach Fahrplanwechsel halten ICE wieder öfter in Wittenberg

Von Irina Steinmann 24.11.2016, 06:00
Im Fernverkehr der Deutschen Bahn - hier ein ICE - besteht ab dem Wittenberger Bahnhof bald wieder Stundentakt
Im Fernverkehr der Deutschen Bahn - hier ein ICE - besteht ab dem Wittenberger Bahnhof bald wieder Stundentakt Klitzsch

Wittenberg - Die größte Herausforderung hält der Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn zweifellos für den 28. Mai 2017 bereit. Dann kommt in Wittenberg keiner mehr zum Zuge. Jedenfalls kein Normalreisender: An diesem Tag fahren ausschließlich Sonderzüge (und SEV-Busse).

Damit geraten auch zugfahrende Wittenberger automatisch in den Sog des Kirchentages, dessen Abschlussgottesdienst an dem Sonntag auf den Elbwiesen stattfinden soll. Der Termin wird mit Sicherheit individuelle Reisepläne tangieren, handelt es sich doch um den letzten Tag des - gern zu einem solchen verlängerten - Himmelfahrtswochenendes.

Im Zehn-Minuten-Takt sollen Shuttle-Züge die Besucher des Kirchentages in Berlin am 28. Mai zum Festgottesdienst nach Wittenberg bringen. Die Fahrt - von Berlin-Südkreuz - dauert etwa 40 Minuten, das bedeutet also fast Fernzuggeschwindigkeit. Mit insgesamt mindestens 120 Sonderzügen - auch aus Halle, Jena, Erfurt, Leipzig, Magdeburg, Dresden etc. - plant die Deutsche Bahn AG, offizieller Partner des Reformationsjubiläums. Die Züge von Süden her enden bereits in Pratau, wo die Bahnsteige zu diesem Zweck „temporär verlängert“ werden, wie die Bahn weiter mitteilte. Man werde sich auch um die Gepäckaufbewahrung kümmern. Die Tickets werden ab 1. Februar verkauft, die Gäste legen sich damit auf einen bestimmten Zug fest.

Ein ICE 4 namens „Martin Luther“ besiegelte am 7. November die Partnerschaft zwischen Kirche und Bahn. 2017 soll der hochmoderne Zug, der regulär erst Ende jenes Jahres zum Einsatz kommt, als Lutherbotschafter in Deutschland unterwegs sein. Wichtiger für zugfahrende Wittenberger ist freilich: Am 9. Dezember wird in der Lutherstadt der neue, „grüne“ Hauptbahnhof eröffnet - denn die nächste Verspätung kommt bestimmt und vor allem jetzt im Winter macht Freiluft-Warten keinen Spaß. (mz/irs)

Abseits dieses Monstertages bringt der Fahrplanwechsel am 11. Dezember für viele Bahnreisende freilich auch wieder spürbare Entlastungen. Auf der Nord-Süd-Strecke, zwischen Berlin und Leipzig, herrscht im Fernverkehr dann wieder Stundentakt; baustellenbedingt konnten insbesondere Pendler, darunter auch zahlreiche Mitarbeiter des Vereins „Reformationsjubiläum 2017“, seit Ende September Richtung Berlin lediglich alle zwei Stunden ICE/IC nutzen.

Anderenorts hält die Misere an: „Bülzig und Zörnigall können auch im Fahrplanjahr 2017 von den meisten Zügen des RE 3 nicht bedient werden“, heißt es lapidar seitens der Nahverkehrsgesellschaft des Landes (Nasa) in Magdeburg. Diese Einschränkung im Nahverkehr für die beiden Orte auf der Linie Wittenberg-Berlin-Schwedt/ Stralsund hatte bei Nutzern zu Unmut geführt.

„Dafür“, so die Nasa weiter, würden nun Fahrten der RB 51 (Dessau-Wittenberg) bis nach Zahna verlängert, so dass beispielsweise am Morgen auch Arbeitnehmer aus Bülzig und Zörnigall umsteigefrei nach Wittenberg oder Dessau gelangen.

Einige Direktverbindungen gibt es laut Nasa ab dem Fahrplanwechsel wieder zwischen Wittenberg und Magdeburg (Linie R 14). „Im Lutherjahr sind die täglichen Züge besonders interessant für Besucher der Lutherstadt Wittenberg“, wird in diesem Zusammenhang festgestellt. Abseits dieser insgesamt fünf Direktverbindungen (zwei nach Magdeburg, drei von Magdeburg) gilt auf dieser Strecke wie gewohnt: (stündlich) Umsteigen in Roßlau.

Und auch das nächste Bauklötzchen auf den Schienen lässt nach dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember nicht lange auf sich warten. Das betrifft den Nahverkehr zwischen Bitterfeld und Halle und damit auch Reisende aus Wittenberg, die etwa in der Saalestadt arbeiten.

Vom 7. Januar (für einzelne Züge schon ab 27. Dezember) bis 17. April 2017 endet der Zugverkehr schon in Landsberg; als Ersatz fahren Busse, auch Direktbusse, zwischen Halle und Bitterfeld, wo man dann wieder per Zug von und nach Wittenberg kommt. (Lediglich für Frühaufsteher/Nachtschwärmer gibt es in den drei Monaten Züge zwischen Halle und Bitterfeld.) „Üben“ konnten Halle-Reisende das Bus-Bahn-Prozedere in dieser Woche, weil in Halle der Bahnhof gesperrt ist. (mz)