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Der Zauber des Anfangs im Weinberg zu Wittenberg

Von Karina Blüthgen 10.02.2008, 17:05

Wittenberg/MZ. - Dazu kam ihre neue Arbeit in der Lutherstadt: Gabriele Metzner ist neue Dozentin am Evangelischen Predigerseminar in Wittenberg und wird zugleich als Predigerin an der Schlosskirche wirken. Seit Anfang November ist sie bereits in Wittenberg tätig, am Sonnabend erfolgte die offizielle Einführung mit einem Gottesdienst in der Schlosskirche.

Vom Zauber jeden Anfangs, zitiert nach Hermann Hesses Gedicht "Spuren", sprach Gabriele Metzner in ihrer Predigt, und von der Legende über einen alten Mann, der eines Tages einen Berg abzutragen beginnt, der ihm die Sonne verdeckt. "Hohe Berge haben sich bei meinem Anfang in Wittenberg nicht aufgetürmt", fügte die Dozentin hinzu. Im Gegenteil, sie sei hier sehr freundlich aufgenommen worden, sagte sie gegenüber der MZ. "Wittenberg ist eine interessante Stadt mit freundlichen aufgeschlossenen Menschen."

Gabriele Metzner ist in der Paul-Gerhardt-Stadt Lübben getauft, konfirmiert und getraut worden. Sie studierte an der Kirchlichen Hochschule Ost und promovierte 1996 an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität mit einer Arbeit über das Buch Micha aus dem Alten Testament. Zuletzt war sie als Pfarrerin in Paulinenaue (Landkreis Havelland) tätig. Sie war Mitglied der Synode und der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Gabriele Metzner ist verheiratet und hat zwei Kinder.

So kamen zum Gottesdienst und dem anschließenden Empfang im Predigerseminar zahlreiche ihrer bisherigen Weggefährten und neue Kollegen. Warme Worte des Abschieds und der Begrüßung gab es, Ermunterungen und gute Wünsche. Thorsten Moos etwa von der Evangelischen Akademie umriss die Aufgaben in botanischen Metaphern: "Sie werden nun auch am Nachwuchs unserer Kirchen mitgärtnern", sagte er. Superintendent Christian Beuchel und Propst Siegfried Kasparick bereiteten ein herzliches Willkommen, ebenso wie Wolf-Jürgen Grabner in Vertretung der erkrankten Predigerseminar-Direktorin Hanna Kasparick.

"Ich ahne, was für eine Aufgabe die der Predigerin in der Schlosskirche sein kann", dankte Gabriele Metzner nach vielen Grußworten und noch mehr persönlichen Geschenken. Sie freue sich auf ihre neue Aufgabe in einer Kleinstadt mit großstädtischem Flair, in der es auch Ländliches zu entdecken gebe. Und noch einer freute sich über die Amtseinführung: Bischof Axel Noack. Die Dozenten am Evangelischen Predigerseminar seien nun vollständig, hatte er im Gottesdienst gesagt. "Ich bin in den letzten drei Jahren oft hier gewesen. Aber nun ist ein gewisser Sättigungsgrad erreicht", meinte er zur gelinden Erheiterung der zahlreichen Gottesdienstbesucher.