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Beim Prestige-Duell in Gräfenhainichen wird kein Sitzplatz frei bleiben Der Hexer ist zurück in der Hölle

In der Handball-Oberliga der Männer steigt am Samstagabend das Derby des Jahres: Die heimstarken Radiser treffen auf den verlustpunktfreien Spitzenreiter vom SV Grün-Weiß.

06.12.2024, 19:00
Torwart Christian Brandt ist einst der „Hexer von Radis“. Jetzt kehrt er erneut in die Lindenhölle zurück.
Torwart Christian Brandt ist einst der „Hexer von Radis“. Jetzt kehrt er erneut in die Lindenhölle zurück. Foto: Archiv/Sascha Graf

Gräfenhainichen/MZ. - Torwart Christian Brandt, der sich einst in Radis den Spitznamen „Der Hexer“ erarbeitet hat, kehrt zurück in die Lindenhölle. So nennen die Anhänger der Gastgeber ihre Halle. Am Samstag steigt in der Gräfenhainichener Lindenallee ab 18 Uhr das Handball-Derby des Jahres in der Oberliga. Die Radiser TuS-Sieben trifft auf den großen Lokalrivalen und verlustpunktfreien Spitzenreiter vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz.

Kapitän: Es kribbelt schon

Die Akteure kennen sich bestens. Im aktuellen Kader der Wittenberger steht ein Radiser Ex-Quartett. Dazu gehören neben Brandt, die Bielec-Brüder und Trainer Marco Hüls, der einst beim Kontrahenten der Spielmacher gewesen ist. Und so kennt er die Sieben bestens. Im aktuellen Radiser Aufgebot stehen gleich sechs Ex-Wittenberger: Torwart Alexander Faust, Joey Krickemeier, Lukas Knape, Tim Kummer, Gabor Csikos und Kapitän Eugen Johannes. „Bei uns sind alle integriert und happy“, sagt Johannes zum Personal. „Es kribbelt schon ein bisschen“, gesteht er. „Wir haben in der Liga viele Derbys, aber das ist das Derby“, sagt der Kapitän, der gesteht: „Ich freu mich auf das Spiel.“ Dabei sei die Rollenverteilung klar. „Die Piesteritzer sind in der Oberliga eine Ausnahmemannschaft. Aber wir werden schauen, ob etwas geht. Und manchmal geht auch mehr als man denkt“, sagt der Kapitän. Der neue Radiser Spielertrainer Marcel Werner möchte die Radiser zu alter Heimstärke zurück führen. Vor der Saison gibt er als Ziel aus, dass er kein Heimspiel verlieren möchte. Das ist schon längst Geschichte, zeigt aber, dass der Coach mindestens mit einem Remis gegen Grün-Weiß kalkuliert hat. Und möglicherweise plant er eine taktische Überraschung. Erstmals haben die Radiser in Spergau mit einem siebten Feldspieler – also ohne Torwart – gespielt. Folgt jetzt die Premiere im Heimspiel?

So oder so. Hüls rechnet nicht mit einem Spaziergang. „Es wird ein enges, körperbetontes und attraktives Spiel. Und es beginnt mit einem 0:0“, sagt der Coach des Favoriten, der schon vor knapp zwei Jahren beim bisher letzten Aufeinandertreffen beider Teams in Gräfenhainichen in der Verantwortung steht. Die Grün-Weißen siegen bei einer identischen Konstellation mit 27:19 in einer voll besetzten Halle. Johannes rechnet erneut mit einem Zuschauerandrang und bittet die Besucher um „rechtzeitiges Erscheinen“. Nur das sichere Sitzplätze. Nach der Begegnung beginnt für beide Teams die Winterpause. Und natürlich wollen die Grün-Weißen die erste Halbserie verlustpunktfrei beenden.

Auch die Jessener Oberliga-Frauen können – hier sind aber noch zwei Spiele zu absolvieren – an der Spitze überwintern. Dazu muss am Sonntag ab 15.30 Uhr in Kühnau gewonnen werden. „Wir wollen gewinnen und die Tabellenführung verteidigen“, so der Trainer Michael Thieme, der im Moment mit der Bestformation planen kann. „Aber die Zweite hat am Samstag noch ein Spiel“, so der Coach. In der Anhalt-Oberliga trifft die Jessener Reserve auf den SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz am Samstag um 16 Uhr.

In der Verbandsliga der Männer trifft der Viertplatzierte Coswig am Samstag um 18 Uhr in der Stadtsporthalle auf den Zehnten aus Erdeborn. Die Gäste sind zwar Außenseiter, geben sich aber sehr optimistisch. Sie wollen gewinnen.

Die Apollos spielen nach dem souveränen Heimerfolg gegen Halberstadt in Thale. Anwurf ist am Sonntag um 14 Uhr. „Wir haben eine oder zwei Baustellen. Aber wir werden eine schlagkräftige Truppe zusammen bekommen, und dann wollen wir auch gewinnen“, sagt Apollos-Trainer Gerald Rietz.

Der HBC Wittenberg empfängt am Sonntag um 16 Uhr die Reserve aus Aschersleben. „Wir wollen unsere weiße Weste zu Hause behalten. Wir gehen voll auf Sieg“, sagt HBC-Trainer Jens Bertuleit. Allerdings werde die Aufgabe nicht einfach. Kevin Auer – einer der besten HBC-Werfer – fällt verletzungsbedingt aus. „Er hat nach dem Spergau-Spiel größere Blessuren“, so der Coach. In der erwähnten harten Partie haben die Referees vier Rote Karten gezückt (die MZ berichtete).

Zwei Spitzenspiele

In der Anhalt-Oberliga der Männer gibt es gleich zwei Spitzenspiele. Dabei empfängt der Vierte – das ist die Reserve vom SV Grün-Weiß – den Spitzenreiter aus Zerbst. Anwurf ist am Samstag um 14.30 Uhr. Und das Lokalderby zwischen Jessen und Holzdorf erhält noch weiteren Zündstoff durch die Tabellenkonstellation. Der Zweite trifft am Samstag um 18.30 Uhr auf den Dritten. Weiter spielen um 15.45 Uhr die Reserven von Radis und Kühnau sowie am Samstag um 16 Uhr die Coswiger Reserve und Brehna.

In der Anhalt-Oberliga der Frauen steht der HBC Wittenberg vor einer interessanten Aufgabe. Es geht am Samstag um 15 Uhr in der Mehrzweckhalle in der Juristenstraße gegen die BSG Aktivist Gräfenhainichen. „Zu Hause nehmen wir uns immer einen Sieg vor“, sagt HBC-Trainer Sven Jäger. Der Umzug von der Stadthalle in die Juristenstraße sei kein Problem. „Das ist unsere Trainingsstätte. Wir kennen die kleinere Halle“, sagt der Coach. Weiter spielen am Samstag um 14 Uhr Coswig gegen die Dessauer Reserve und am Sonntag um 15 Uhr Raguhn gegen Holzdorf.