Den Körper und die Seele bewegen
Wittenberg/MZ/sho. - Regelmäßig treffen sich die Mitglieder in der vom Schleusner-Seniorenheim betreuten Begegnungsstätte in der Straße der Völkerfreundschaft. "Ausflüge, Basteln, Vorträge und Sitztanz", zählte Frau Riedeberger am Stand der Gruppe die gemeinsamen Aktivitäten auf. Gleich daneben informierte eine Mitarbeiterin des häuslichen Pflegedienstes über das Angebot ambulanter Betreuung. "Wir zeigen den Gästen unsere gesamte Angebotspalette", so Leiter Werner Kurczyk beim Rundgang. Dazu gehört, neben Seniorenheim, Begegnungsstätte und ambulanter Pflege auch das "Betreute Wohnen an der Stadthalle", ein gemeinsames Projekt der zur Paul-Gerhardt-Stiftung gehörenden Einrichtung und der Wiwog.
Im Mittelpunkt der Präsentation stand am Wochenende indes das Pflegeheim in der Wichernstraße selbst. Von den 172 Plätzen seien derzeit 168 belegt, berichtete Werner Kurczyk. Sie verteilen sich auf einen sanierten, über 100 Jahre zählenden Altbau und einen durch einen Anbau damit verbundenen neuen Trakt. Die lichten und liebevoll gestalteten Stationen heißen "Roseneck", "Sonnengarten" oder "Mandelblütenweg" und sind passend zum Namen dekoriert; der Versammlungsraum im Erdgeschoss steht nicht nur den Anwohnern offen, sondern kann gemietet werden. Hier treffen sich auch regelmäßig Chöre und Vereine. Das offene Haus sei Teil des Betreuungskonzeptes, so Werner Kurczyk, "Wir holen denen, die nicht mehr so viel nach draußen kommen, die Welt ins Haus."
Rund 80 Mitarbeiter kümmern sich in der Wichernstraße um die Senioren. Eine von ihnen ist Marlies Böttcher. Im Therapieraum demonstrierte sie, wie an die Lebensgeschichte der Bewohner angeknüpft wird: Alte Haushaltsgegenstände wie Waschbrett, Teppichklopfer oder Sammeltassen waren hier ausgestellt; sie sollen dazu anregen, sich zu erinnern. Daneben wurden Bastelarbeiten gezeigt, Tastkästen luden zum Fühlen ein und mit Rhythmusinstrumenten konnte, wer wollte, Begleitungen zur Akkordeonmusik entwickeln. "Vor dem Körper muss die Seele bewegt werden", mit diesem Motto umschrieb Marlies Böttcher den therapeutischen Ansatz der Einrichtung. Für das leibliche Wohl war indes auch gesorgt: Neben Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gab es frisch Gegrilltes im Innenhof. Hier konnten die Besucher sich nach dem Rundgang entspannen und stärken.