Demonstration Demonstration: Flüchtlinge fordern in Wittenberg Rücktritt der Ausländerbehörde

Wittenberg - Zu einer angemeldeten Demonstration kamen am Donnerstagnachmittag auf dem Wittenberger Marktplatz etwa 50 Flüchtlinge und Unterstützer zusammen. Mit der Veranstaltung wollten die Demonstranten auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam machen - insbesondere aber auch die Situation im Landkreis kritisieren.
„Seit 1992 sehen wir eine unveränderte Mentalität der Wittenberger Ausländerbhörde, die von Intoleranz und Nicht-Akzeptanz geprägt ist. Manche von uns leben schon seit mehr als zehn Jahren in Deutschland, einige über 20 Jahre. Wir können nicht in unseren Heimatländern weiterleben, haben keinen Kontakt dorthin mehr und keine Familie - und hier dürfen wir nicht arbeiten“, erklärt etwa Salomon Wantchoucou, Sprecher der Flüchtlingsinitiative. Auch Dramane Toure pflichtet ihm bei. „Asylpolitik ist überall schwierig, aber bei der Kooperation mit den Wittenberger Behörden ist es exzessiv. Sogar einer unserer Anwälte hat sein Mandat aufgegeben, weil er mit dieser Behörde nicht weiter arbeiten will. Das beschädigt auch den Ruf der Lutherstadt. Die Behörde muss komplett zurücktreten und geduldete Flüchtlinge sollten legalisiert werden“, fordert er. Die Demonstration wurde von der Polizei begleitet, die auch Platzverweise aussprach, um Störungen zu unterbinden. (mz)