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Das "Kaufland-Umweltmobil" in Jeber-Bergfrieden Das "Kaufland-Umweltmobil" in Jeber-Bergfrieden: Bienen Spurenkunde und das Klima

10.09.2015, 09:03

Wittenberg-Gräfenhainichen - Das Umweltmobil ist Bestandteil der von der Handelskette Kaufland ins Leben gerufenen Aktion „Erlebnis Umwelt“ und wird von den Naturparken Deutschland unterstützt. Sinn und Zweck des Mobils, das es seit 2004 gibt, ist es, Kindern und Jugendlichen die heimische Tier- und Pflanzenwelt näherzubringen und sie gleichzeitig für eine bewusste Lebensweise und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Bundesweit werden 600 Schulen besucht, von Kindergärten über Grund- bis zu weiterführenden Schulen sind alle Formen vertreten.

Aufklärung über Nachhaltigkeit

Das Programm werde an das Publikum angepasst, 16-jährigen Realschülern könne man schließlich nicht „mit Bienen und Ameisen kommen“, sagt Trenz. Da stünden Themen wie Ernährung und Nachhaltigkeit im Vordergrund. „Wir wollen den Jugendlichen eine smarte, sprich, eine moderne, überlegene Lebensweise näherbringen.“ Trenz weist darauf hin, dass schon mit einfachsten Mitteln eine Menge erreicht werden könne: „Nehmen wir das Beispiel Coffee to go. Ich hole mir auch gerne mal einen Kaffee für unterwegs. Worüber man allerdings nicht nachdenkt, sind die enormen Müllmengen, die so produziert werden. Würde jeder mit seinem Thermobecher zum Kaffeeladen seines Vertrauens gehen, und darum bitten, den Kaffee dort hineinzufüllen, was die meisten auch gerne tun, wären ungeheure Massen an Müll eingespart.“ Also gibt es für die älteren Schüler einen Thermobecher mit dem Aufdruck „Smart Leben“. Trenz ist es wichtig, den Schülern, groß und klein, verständlich zu machen, dass zügig gehandelt werden müsse. Zu unserem Wohl. „Das ist die Krux bei der ganzen Sache. Die Natur wird auf die eine oder andere Weise überleben. Doch auf uns kommen Krankheiten und soziale Probleme zu. Das wird ungemütlich.“Aus einem Nasa-Bericht vom 26. August 2015 geht beispielsweise hervor, dass der Meeresspiegel seit 1992 um 7,4 Zentimeter gestiegen ist. Prognosen für die nächsten 100 bis 200 Jahre lassen vermuten, dass er um mindestens einen Meter weiter ansteigt.

Das Interesse wecken

„Wir möchten das Interesse der Schüler wecken und das Thema in die Familien bringen“, sagt Albrecht Trenz. Bienen können übrigens, im Falle der Königin, bis zu fünf Jahre alt werden. Bei Arbeiterbienen kommt es darauf an, ob sie Sommer- oder Winterbienen sind, erstere haben eine Lebenserwartung von 45 Tagen, während letztere tatsächlich ein Alter von bis zu neun Monaten erreichen können. Hummeln fliegen, indem sie mit ihren Flügeln nach oben und unten wedeln und sie gleichzeitig drehen – und das 250 Mal pro Sekunde.

Die Erstklässler in Jeber-Bergfrieden sind beeindruckt, versuchen prompt, diese Bewegung nachzuahmen. Sie passen während des gesamten Vortrags gespannt auf, raten, wenn Albrecht Trenz sie fragt, wie lange es bereits Bienen auf der Erde gibt (etwa 100 Millionen Jahre) oder welcher Fußabdruck zu welchem Tier gehört, und bestaunen die Duplikate der Geweihe von Rehbock, Rothirsch und Elch, die er ihnen mitgebracht hat.

Keine Menschen ohne Bienen

Zuletzt gibt es noch eine Frage: Gäbe es ohne Bienen keine Menschen? Gäbe es tatsächlich nicht, antwortet Trenz, da sie die Natur intakt halten und pflanzliche Nahrungsmittel – und somit wir Menschen – abhängig von ihnen sind: „Wir Menschen brauchen die Natur zum Überleben, und müssen sie schützen“, gibt er den Kindern mit auf den Weg. (mz)