Cranach-Stiftung in Wittenberg Cranach-Stiftung in Wittenberg: Eine schöne Verbindung

Wittenberg - „Wir haben nachhaltig gearbeitet“, freut sich Eva Löber vom Vorstand der Cranach-Stiftung Wittenberg. Worauf sie anspielt, ist die Exposition „Cranachs Welt“, die als Projekt von „Cranach-City“ zur Landesschau „Cranach der Jüngere 2015“ für das Geburtshaus des Künstlers am Markt 4 entwickelt worden war.
Nun ist „Cranachs Welt“ die neue Dauerausstellung der Stiftung geworden und zu ihren Besonderheiten gehört auch weiterhin, dass sie sowohl die Galerie im Erdgeschoss des Vorderhauses als auch weite Teile des Ostflügels bespielt. Von diesem gelangt man über den Südflügel auch zum Hof, auf dem Künstler und Kunsthandwerker ihre Ateliers nebst Café betreiben, was eine schöne Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart ist.
Warten auf „große Auswertung“
Nun ist die Landesausstellung längst Geschichte, allein in Wittenberg war sie mit dem Cranach-Haus, der Stadtkirche und dem Augusteum an drei Standorten zu sehen. Marlies Schmidt, Kunsthistorikerin der Cranach-Stiftung, betont, dass dadurch auch der Stadtraum erfahrbar gemacht wurde. Dort jedoch „hätten viele Gäste ein stadtinternes Leitsystem begrüßt“. Man kann das als Kritik verstehen - oder aber als Anregung für künftige Großveranstaltungen. Und gerade im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 wäre eine „große Auswertung“ der Partner vor Ort wichtig, so Schmidt. Dann ließen sich gewiss auch Besucherzahlen aufschlüsseln: Löber zufolge haben sie zwischen Ende Juni und bis 1. November 2015 allein im Cranach-Haus 31 000 Besucher gezählt. Keine Angaben gab es zur Frage, inwieweit dabei Einzel- oder Kombitickets gebucht wurden.
Unterdessen stehen die nächsten Veranstaltungen bei der Cranach-Stiftung längst fest. Noch bis zum 17. Januar kann am Markt 4 die Schau „Cranach und Luther - Aufbruch in die Neue Zeit“ mit Gemälden, Grafiken und Objekten aus der Stiftung August Ohm (Hamburg) besichtigt werden. Danach gehören die Räume der Cranach-Malschule: Bis zum 28. Februar stellen der Künstler Siegfried Appelt und Teilnehmer des Mappenkurses ihre Arbeiten aus. Und ab dem 4. März rückt erneut Cranach in den Mittelpunkt, dann soll es um seine Apotheke gehen. In Aussicht gestellt werden Geschichte und Geschichten sowie Dokumente, die es noch heute in der Cranach-Apotheke gibt, sowie interaktive Angebote für Kinder.
Erneut Leihgaben von Gruber
Zu den weiteren Expositionen 2016 gehört „Menschen und Orte“ mit Fotografien von Angelika Fischer und Texten von Bernd E. Fischer, bei denen es um das Leben sowie die Lebensorte von Künstlern und „Literaten“ gehen wird (ab dem 13. Mai). Im August werden erneut Leihgaben aus der Sammlung Gerd Gruber präsentiert. Im September stellen Kursteilnehmer der Malschule aus. Die letzte Ausstellung in diesem Jahr zeigt von Mitte November bis Ende Dezember unter dem Titel „Positionen“ Arbeiten zeitgenössischer Künstler. Zudem wird es wieder Vorträge geben, auch werden beliebte Reihen wie etwa das „Studiokino“ fortgesetzt. (mz)