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Corona-Krise im Clack-Theater Corona-Krise im Clack-Theater: Nichts zu lachen in Wittenberg

Von Corinna Nitz 09.05.2020, 08:37
Stefan Schneegaß und Mario Welker vor dem Clack-Theater, das am Sonntag vor zwölf Jahren eröffnet wurde.
Stefan Schneegaß und Mario Welker vor dem Clack-Theater, das am Sonntag vor zwölf Jahren eröffnet wurde. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Kaum ein Tag vergeht derzeit, ohne dass neue Lockerungen bei den Schutzmaßnahmen und Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verkündet werden. Weiter im Dunkeln tappen hingegen in Sachsen-Anhalt Kunst- und Kulturschaffende. Mit fatalen Folgen, wie Stefan Schneegaß vom Ensemble und Management des Clack-Theaters Wittenberg jetzt der MZ mitteilt und die Absage des Sommerkabarett- und Comedyfestivals ankündigt. Das Gespräch führte Corinna Nitz.

Warum sagen Sie das Festival ab? Es würde doch erst im Juli und August stattfinden.
Stefan Schneegaß: Wir müssen das jetzt machen, weil wir nicht planen können. Um das Festival ordentlich vorzubereiten, müssten wir aber jetzt in die Werbung gehen und auch in Texte und Proben investieren. Auch für Gastkünstler entstehen ja Kosten.

Wie hoch liegen diese Kosten?
Pro Stargast und Veranstaltungsabend und mit Hotel kommen da schon mal 700 Euro zusammen.

Abgesehen vom Geld - wie steht es um die sonstige Planung etwa im Bezug auf weitere Beschränkungen?
Beim Festival wären wir vom Hausensemble des Clack-Theaters zusammen mit dem jeweiligen Gastkünstler dann zu fünft auf der Bühne. Wir wissen heute noch nicht, wie dann die Auflagen sind. Das betrifft auch die Anzahl der Besucher, die wir maximal in den Saal lassen dürften, um die geforderten Abstandsregeln einzuhalten.

Rechnen Sie durch die Festival-Absage mit finanziellen Einbußen?
Minus haben wir schon jetzt gemacht. Wir werden die Zeit im Sommer aber nutzen, um Gastspiele, die jetzt geplant waren und die wegen der Schließung durch die Corona-Pandemie ausfallen mussten, nachzuholen. Und wir selbst werden auf jeden Fall Repertoire spielen. Das Sommer-Comedyfestival soll so, wie es jetzt geplant war, 2021 nachgeholt werden.

In den letzten Tagen wurden einige Lockerungen der Corona-Regeln auch in Sachsen-Anhalt bekanntgegeben. Die Theater bleiben noch geschlossen. Was erwarten Sie jetzt von der Politik?
Wir hoffen, dass wir endlich konkrete Prognosen bekommen, wie es weitergeht, wann, zu welchen Bedingungen wieder geöffnet werden kann. Man darf aber die Kulturszene nicht allein betrachten, da hängt doch ein ganzer Rattenschwanz dran, wenn Veranstaltungen nicht stattfinden, haben zum Beispiel auch Hotels und Gastronomie weniger Gäste.

Wie lange hält das Clack unter diesen Bedingungen durch?
Langsam wird’s knapp. Der Oberbürgermeister und unser Publikum stehen hinter uns, aber wir brauchen wieder Einnahmen. (mz)