Church@Night in Wittenberg Church@Night in Wittenberg: Zwischen Wahrheit und Fake News

Wittenberg - Fast eine Milliarde Treffer landet, wer im Internet den Begriff „Fake News“ eingibt. Wohl gemerkt in 0,41 Sekunden! Jetzt schafft es das Thema, das spätestens seit Donald Trumps Präsidentschaft echte Hochkonjunktur hat, auch in die Wittenberger Stadtkirche: Am 11. Januar gestaltet dort ab 21 Uhr Stefan Günther vom evangelischen Predigerseminar die nächste Church@Night.
Das Motto lautet „Nichts als die Wahrheit. Zwischen ,fake news’ und ,so ist das’“. Letzteres klingt nach Basta-Mentalität. Darauf angesprochen sagt Günther, das sei auch so gemeint. Denn man könne in der Gesellschaft erleben, dass es nicht einfach ist „zu diskutieren und andere Meinungen auszuhalten“. Auch für Christen sei die „kritische Auseinandersetzung mit dem Wahrheitsbegriff eine Herausforderung“.
Auseinandersetzen respektive ins Gespräch kommen wird der Theologe an diesem Abend mit einem Journalisten - und zwar mit dem Leiter des Regiodesks Wittenberg und Jessen der Mitteldeutschen Zeitung, Thomas Liersch. Unter anderem möchte er ihn dazu befragen, welche Ansprüche es an eine objektive Berichterstattung gibt.
Das Format Church@Night ist eine „kleine Frucht“ des Reformationsjubiläumsjahrs: 2017 zog die hessen-nassauische Kirche bekanntlich mit ihrer Lichtkirche (und einem Segensroboter) auf der Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ in Wittenberg viele Menschen an.
Unter der Federführung von Stadtkirchenpfarrer Alexander Garth konnte die Church@Night inzwischen als fester Bestandteil bei Gottesdiensten und Veranstaltungen etabliert werden. Sie findet am zweiten Freitag eines Monats statt und folgt einer speziellen Dramaturgie: Dazu gehört, dass es in der Stadtkirche zunächst dunkel ist, es gibt nur einzelne Spotlights.
Eine Predigt orientiert sich am Thema des Abends, das Besondere sind schließlich die Interviews mit geladenen Gästen. Musikalisch gestaltet wird die nächste Church@Night von Damaris Garth (Klavier), Johanna Beimler (Gesang) und Wolfgang Praetorius (Cello). (mz)