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Christliche Kunst Wittenberg  Christliche Kunst Wittenberg : Nachfolge gesucht

Von Corinna Nitz 19.02.2020, 13:24
Jutta Brinkmann ist langjährige Vorstandsvorsitzende der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg. Nun strebt sie in den wohlverdienten Ruhestand.
Jutta Brinkmann ist langjährige Vorstandsvorsitzende der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg. Nun strebt sie in den wohlverdienten Ruhestand. Klitzsch

Wittenberg - Der Vorstandsvorsitz bei der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg muss demnächst neu besetzt werden. Dies teilt die bisherige Amtsinhaberin Jutta Brinkmann mit. Die Wittenbergerin will sich im Mai dieses Jahres in den Ruhestand verabschieden. Im November wird sie 70, dies sei auch die in der Stiftungssatzung geregelte Altersbegrenzung für den frei werdenden Posten, auf den sie sich ergo bei einer Kuratoriumssitzung im Mai nicht mehr bewerben werde.

Vielfältige Aufgaben

Bereits im November hatte der Baden-Württembergische Unternehmer Ulrich Scheufelen, der mit seiner Frau Gisela Meister-Scheufelen seine Privatsammlung christlicher Druckgrafik in den 2000er Jahren nach Wittenberg gestiftet hat, auf die anstehenden Veränderungen im Vorstand hingewiesen. In einem MZ-Interview würdigte er besonders Brinkmanns Engagement und kündigte zugleich an, dass die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger bald beginnen sollte. Allem Anschein nach konnte aber bislang kein geeigneter Kandidat gefunden werden.

Über die „Vorstands- und geschäftsführende Tätigkeit“ sagt Jutta Brinkmann: „Die Aufgaben sind sehr vielfältig.“ Sie umfassen die Pflege der Sammlung ebenso wie deren Präsentation in wechselnden Sonderschauen und in der Dauerausstellung. Da sie sich über die Eintrittsgelder finanzieren, müssen Drittmittel eingeworben werden. Zudem muss Personal organisiert und angeleitet werden. Mangels eines festen Mitarbeiterstammes geschehe dies in der Regel über geförderte Maßnahmen. Künstlerwettbewerbe zu organisieren, gehöre indes ebenso zu den Aufgaben wie etwa die Betreuung von Leihgaben. Regelmäßig gab es in der Vergangenheit Leihanfragen und das nicht nur aus dem Inland.

Bei Brinkmanns Tätigkeit handelt es sich um ein Ehrenamt, wobei sie eine Aufwandsentschädigung erhalte. Für die Nachfolge werde nun ein kunstaffiner Mensch gesucht. Wahrscheinlich nicht von Schaden sein dürften Geschäftssinn und Organisationstalent. Weil Brinkmann ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger gern einarbeiten würde, hofft sie auf Rückmeldungen von Interessierten bis Mitte April.

Fast 700 Einzelwerke

Die Stiftung Christliche Kunst Wittenberg befindet sich seit 2017 in einigen Räumen im Schloss. Ende 2019 wurde der Mietvertrag mit der Stadt wie berichtet verlängert. Im Sammlungsbestand, der laut Brinkmann gerade digitalisiert wird, befinden sich aktuell fast 700 Einzelwerke vor allem aus dem Bereich der Druckgrafik. Aber einige Plastiken sind vertreten, so sei erst jüngst eine Bronzeplastik angekauft worden, zwei weitere kamen als Schenkungen. Die Sammlung vereint Arbeiten der großen Künstler des 20. Jahrhunderts (u. a. Picasso, Dix, Kollwitz, Chagall), es wird jedoch auch weiter gesammelt.

››Bei www.christlichekunst-wb.desind ausführliche Informationen zur Stiftung und dem Sammlungsbestand im Internet abrufbar.

(mz)