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  7. Chemie-Unfall in Wittenberg: Feuerwehr baut Dekontaminationszelt auf

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Dekontamination notwendig Mit Video: Chemie-Unfall in Wittenberg - Zwei Personen verletzt

Am Donnerstagvormittag mussten mehrere Feuerwehrleute in die Nordendstraße in Wittenberg ausrücken. Dort kam es in einem Unternehmen zu einem Chemie-Unfall. Zwei Personen wurden verletzt.

Aktualisiert: 25.07.2024, 15:44
Chemie-Unfall bei einem Unternehmen in Wittenberg.
Chemie-Unfall bei einem Unternehmen in Wittenberg. (Foto: Thomas Klitzsch)

Wittenberg/MZ. - Bei einer Firma in der Wittenberger Nordendstraße kam es am Donnerstag zu einem Chemie-Unfall.

 

Bei einem Chemie-Unfall in Wittenberg wurden zwei Menschen verletzt.

(Bericht/Kamera: Thomas Klitzsch, Schnitt/Sprecher: Torsten Grundmann)

Zwei Personen wurden bei dem Unfall verletzt. Als erstes zum Unfallort alarmiert wurden die Wittenberger Hauptwache, ein Ergänzungstrupp des SKW, die Feuerwehr Reinsdorf-Dobien und die Kameraden aus Teuchel.

Das Stichwort lautete „Gefährliche Stoffe und Güter (GSG)“. Anfangs vermuteten die Kameraden noch, dass es sich um eine Übung handeln könnte. Doch das war es nicht. Stattdessen waren im Putzraum eines Betriebes verschiedene Reinigungsmittel zusammengelaufen. Zur Vermischung der Chemikalien und damit zur chemischen Reaktion kam es, weil ein Putzmittelschrank zusammengebrochen war. Dadurch hatten sich in dem Raum ätzenden Gase gebildet.

Zwei Mitarbeiter, die sich in dem Raum aufhielten, wurden dabei verletzt. Ihnen wurde umgehend geholfen. Christoph Kummer, Fachdienstleiter Feuerwehr und Sicherheit der Lutherstadt Wittenberg bescheinigte den Handelnden Umsicht: „Die Mitarbeiter der Firma haben erstklassig reagiert“. Ersthelfer versorgten sofort die involvierten Personen, bis der Rettungsdienst vor Ort war, so dass sich die alarmierten Kameraden komplett auf die Gefahrenabwehr konzentrieren und sie den Einsatz zügig abarbeiten konnten. Nach Eintreffen der Feuerwehr rüsteten sich vier Atemschutzgeräteträger mit Chemikalienschutzanzügen aus. Diese Bekleidungen sind bei Unfällen mit chemischen Stoffen vorgesehen, um die Einsatzkräfte vor Kontaminationen zu schützen.

Die beiden Trupps gingen in das Gebäude, das bereits geräumt war. Zuerst wurde gemessen, um welche Stoffe es sich handelt und in welcher Konzentration sie in dem Raum vorhanden waren. Mit speziellen Bindemitteln wurden die Stoffe in dem Raum dann gebunden. Mehrfach kamen die Angriffstrupps mit den gebundenen Stoffen und den Sachen, darunter Kanister und der umgestürzte Schrank, nach draußen. Hier wurden alles in bereitstehende Behältnisse zur Dekontamination gebracht.

Denn bereits in der Anfangsphase des Einsatzes hatten Rettungskräfte eine Dekontaminationsstrecke für die im Einsatz befindlichen Kräfte aufgebaut. Nachdem die Feuerwehrleute ihre Arbeit beendet hatten, durchliefen sie diese Strecke. In einem vorgeschalteten Becken wurden die Schutzanzüge von möglichen Anhaftungen befreit. Messungen ergaben, dass vor allem die Stiefel mit den giftigen Chemikalien in Kontakt geraten waren. Diese wurden ebenfalls behandelt.

Auf der anderen Seite des Zeltes, das durchlaufen wurde, wurden Kameraden in den Chemikalienschutzanzügen von Helfern in Einmalanzügen ausgezogen. Die Anzüge wurden anschließend luftdicht verstaut, die Kameraden neu eingekleidet und die Dekontaminierungsstrecke wieder abgebaut. Der Einsatz nahm etwa drei Stunden in Anspruch.