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"Charles Bar" in Wittenberg  "Charles Bar" in Wittenberg : Kreationen vom Meister

Von Sabine Wesner 27.04.2015, 17:31
Wie in der Alchemisten-Küche: Martin Kramer bereitet einen Drink unter der Räucherglocke.
Wie in der Alchemisten-Küche: Martin Kramer bereitet einen Drink unter der Räucherglocke. Achim Kuhn Lizenz

Wittenberg - Martin Kramer hat es – wieder einmal - geschafft. Der 29-jährige Wittenberger hat sich bei der Mitteldeutschen Cocktail-Meisterschaft in Leipzig den Meistertitel geholt und sich gegen 30 der besten Barkeeper aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durchgesetzt.

Etwa 100 Drinks und Cocktails hat Kramer derzeit auf seiner Karte. Die „Charles Bar“ am Markt ist täglich, außer montags, ab 16 Uhr geöffnet und lädt vor allem in den Herbst- und Wintermonaten zur Live-Musik. Mit selbst kreierten Sirups und Cocktailzutaten garantiert Kramer einzigartige Geschmackserlebnisse - auch bei der Zubereitung so genannter Driver-Cocktails und alkoholfreier Drinks. Ab Herbst starten auch wieder die beliebten Whisky-, Drinks- und Cocktail-Tastings für die man sich ab sofort unter 0170/5 96 12 74 anmelden kann.

Mit „Morgentau“ an die Spitze

Mit seinem Drink „Morgentau“, einer schon fast nach einem Wellness-Drink schmeckenden Kreation aus Sake, Ingwer- und Holunderblütenlikör, einem Riesling Quitte Bitters und einem Hauch Limette hat sich der Chef der „Charles Bar“ für die 31. Deutsche Cocktail-Meisterschaft im August in Bad Saarow qualifiziert. „Da will ich dieses Jahr angreifen und unter die Top 5 kommen, spricht der junge Mann von seinen Ambitionen. Einfach wird das nicht. „Zum einen ist die Konkurrenz, die aus ganz Deutschland anreist, ziemlich groß und auch die Wettbewerbsformen mit Wissenstest, Speed-Mixing von sechs Cocktails und einem sehr anspruchsvollen Geschmackstest sind ganz anders. Beim Geschmackstest müssen nicht nur die verschiedenen Spirituosen erkannt, sondern auch noch Herstellern, Herkunftsländern und mitunter auch das Alter zugeordnet werden“, gibt Kramer Einblicke.

Ein bisschen Glück und Optimismus

Doch der junge Mann, der für seine hochprozentigen Kreationen schon zahlreiche nationale und internationale Preise gewonnen und Titel wie „Barkeeper des Jahres“, „Deutscher Barmeister“ und auch den Sieg beim Weltfinale der „Cocktail Mastery Challenge“ geholt hat, hat dennoch gute Chancen, in Bad Saarow ganz vorn mitzumischen. "Ein bisschen Glück ist natürlich auch immer dabei, aber ich bin optimistisch“, sagt Kramer, der sich im vergangenen Jahr seinen Traum erfüllt hat.

Nach dreieinhalb Jahren als Geschäftsführer und Barkeeper hinterm Tresen des „Bittersüß“ hat der gebürtige Gräfenhainichener mit der „Charles Bar“ am Markt, direkt neben dem Eingang zum Hotel „Goldener Adler“ sein eigenes Lokal eröffnet. Und obwohl die Bar in der gotischen Trinkstube des Hotels, in der schon Martin Luther getrunken und sogar die Zeche geprellt haben soll, noch kein Jahr alt ist, bekommt sie deutschlandweit gute Kritiken.

Krönung zur besten Bar-Neueröffnung in Deutschland

Die beiden Fachmagazine „Der Feinschmecker“ und das „Mixology-Magazin für Barkultur“ haben Kramers Bar, deren Name eine Reminiszenz an den US-amerikanischen Musiker Ray Charles ist, nun schon zu zweiten Mal zu den zehn besten Bar-Neueröffnungen in Deutschlands gezählt. „Darauf bin ich richtig stolz, zumal hier sonst außer einer aus Nürnberg nur Bars aus Millionenstädten wie Hamburg, Berlin und München vertreten sind“, freut sich Kramer, der auf seiner Karte neben vielen Klassikern mindestens 40 Eigenkreationen stehen hat.

„Es fasziniert mich, mit den verschiedenen Likören, Getränken und Zutaten zu experimentieren und Neues zu kreieren“, erzählt der Barchef, der schon am 4. Mai seinen nächsten Wettkampf bei Colegio del Brandy in Dresden bestreiten wird.

Gin Tonic erlebt Renaissance

Auch 2015 dürfen sich Kramers Gäste wieder auf allerhand kreative Drinks freuen, die es sonst nirgends gibt. „Wir arbeiten viel mit hausgemachten Infusionen, Aromen und eher ungewöhnlichen Zutaten, die die unterschiedlichsten Geschmacksnerven ansprechen“, verspricht der junge Mann, der von den Fachjournalen als „neuer Star, Barpionier und Cocktailmeister“ gelobt wird. „Nach dem Pim’s Cup, der 2014 der Renner in Wittenberg war, wird Gin Tonic, allerdings in ganz verschiedenen Geschmacksrichtungen, seine Renaissance erleben“ so Kramer. (mz)