CDU-Abgeordneter hatte eingeladen CDU-Abgeordneter hatte eingeladen: "Fridays for Future"-Schüler lassen Politiker sitzen

Wittenberg - „Keiner weiter da?“ Sepp Müller wirkte enttäuscht. Etwas mehr Zuspruch hatte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete auf sein Gesprächsangebot erhofft. „Fünf hätten es schon sein können. Ich habe sogar eine Präsentation erarbeitet“, erklärte Müller zu seinem Angebot „Weekend für Answers“ (Wochenende für Antworten).
Rund 150 Schüler hatten sich am Freitag auf dem Wittenberger Markt eingefunden, um unter der Überschrift „Fridays for Future“ (Freitage für die Zukunft) den Politikern in Sachen Klimaschutz Beine zu machen.
Die Idee von Sepp Müller nun war, eben diesen Schülern zu erläutern, wofür und wogegen sie protestieren. Über Facebook hatte er sie am Sonntagvormittag in sein Wittenberger Wahlkreisbüro eingeladen. Doch die Resonanz blieb überschaubar. Nur ein Besucher stand vor der Tür, doch ein Schüler war auch er nicht.
Lukas Schulze ist Student. „Ich wollte mir das mal anhören, ich war am Freitag auch auf der Demonstration in Wittenberg“, so der 20-Jährige aus Jessen. Er finde es lobenswert, dass sich „Schüler, jünger als ich, engagieren und Plakate gestalten“.
Inhaltlich könne er zwar nicht allem zustimmen, „aber ich fand es eine starke Aktion. Mit einigen habe ich mich auch unterhalten. Und: Es ist ja nicht so, dass die Schüler durch die Aktion der Schule wochenlang fernbleiben.“
Demos nach der Schule sind okay, findet Sepp Müller. „Deshalb habe ich gesagt: Lasst uns am Wochenende zusammenkommen und zielorientiert diskutieren.“ Zur Ehrenrettung der Organisatoren bemerkte Müller, dass sich einer der Wittenberger Organisatoren, Elias Quast, für nächste Woche in Dessau angesagt hat.
Am Sonnabend, 23. März wird Sepp Müller dort im Wahlkreisbüro, Ferdinand-von-Schill-Straße 33, zwischen 15 und 17 Uhr erneut auf junge Gesprächspartner warten. „Mein Angebot zum Gespräch gibt es weiter.“ (mz)