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Carmen-Maja Antoni zu Gast Carmen-Maja Antoni zu Gast: Ein Hauch von Hollywood in Wittenberg

Von Michael Hübner 01.03.2016, 18:12
Carmen-Maja Antoni wird am 18. März im Phoenix beim Klatschreporter Andreas Kurtz in der Talkshow zu erleben sein.
Carmen-Maja Antoni wird am 18. März im Phoenix beim Klatschreporter Andreas Kurtz in der Talkshow zu erleben sein. Archiv/Gehrmann/Klitzsch

Wittenberg - Der Gastgeber ist sich sicher: Das wird eine Knaller-Talkshow. Berlins Klatschreporter Andreas Kurtz darf in der Wittenberger Theaterwelt Phoenix am 18. März ab 19.30 Uhr einen internationalen Star präsentieren: Carmen-Maja Antoni. Die Berliner Künstlerin feierte in den 80er Jahren als Brecht-Darstellerin in den USA und Westeuropa große Erfolge. Nach der Wende war sie zu sehen als Bibliothekarin in Stephen Daldrys Hollywoodfilm - Produktionskosten 32 Millionen US-Dollar - „Der Vorleser“ mit Kate Winslet. „Wir hatten einen guten Draht zueinander. Das gemeinsame Foto hängt noch immer an meiner Wand“, verrät sie.
Und die Schauspielerin, die mit den Auftritten in den TV-Krimis - unter anderem Polizeiruf 110 schon seit DDR-Zeiten und Tatort - ein Millionenpublikum erreicht, steht nicht nur mit Iris Berben, der Kommissarin „Rosa Roth“ in der gleichnamigen Serie, regelmäßig vor der Kamera, sondern die Frauen sind auch miteinander befreundet. Natürlich kann auch dazu Kurtz eine Anekdote erzählen. Bei „Miss Sixty“ - lief zum 65. Geburtstag der Berben in der ARD - spielt Antoni die Mutter von Iris Berben. „Die Produktionsfirma hat sich zunächst gar nicht getraut, Antoni die Rolle anzubieten, schließlich beträgt der Altersunterschied nur fünf Jahre“, so der Talker. Doch beide Künstlerinnen hatten ihren Spaß und das haben auch die Zuschauer zu spüren bekommen.
Und den soll das Publikum auch in Wittenberg haben. „Ich begrüße bei Kurtz auf der Couch eine
der besten deutschen Bühnenschauspielerinnen, die auch zur besten Sendezeit im Fernsehen
präsent ist“, so Kurtz, der mit seinem Talkformat nicht das erste Mal auf die Mime trifft. „Ich kann aus eigenem Erleben einen extrem komischen, aber auch menschlich berührenden Abend mit dieser großen Künstlerin (die allerdings nur 1,49 Meter misst) versprechen.“ Das Publikum werde viel über Antoni, aber auch über das nicht immer leichte Leben einer Schauspielerin erfahren.

Carmen-Maja Antoni   wurde am 23. August 1945 in Berlin geboren. Der kleine kesse Wirbelwind machte im Kinderfernsehen schnell auf sich aufmerksam. Bereits mit elf Jahren gehörte Antoni zum Kinderkabarett „Blaue Blitze“ im DDR-Fernsehen.  Nach dem Studium in Babelsberg wurde sie im Potsdamer Hans-Otto-Theater engagiert. Über die Station Volksbühne gelangte Carmen-Maja Antoni zum Berliner Ensemble und feierte - in den 1980ern auch in Westeuropa und den USA - Erfolge als gefragte Brecht-Schauspielerin.

Ihre Filmkarriere begann in den 60er Jahren parallel zur Theaterlaufbahn. Sie stand in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera und ist Dozentin an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Die inzwischen 70-Jährige ist sehr gefragt. „Ich finde, dass die Alterskarriere noch mal richtig Pfiff hat“, sagt Antoni.  „Ich kriege so viele Rollen wie nie angeboten.“

Antoni ist seit Jahren die umjubelte Mutter Courage an Brechts Berliner Ensemble. Bekannt ist Antoni auch als Schwester des „Dorfbullen“ Horst Krause, zuerst in der Reihe „Polizeiruf 110“, jetzt in unabhängig davon produzierten Filmen. Sie spielt die Mutter von Bjarne Mädel in der Kultserie „Mord mit Aussicht“.
Zur Wittenberger Show gehören kleine Einspielfilme, in denen sich bekannte Freunde und Kollegen wie Herbert Köfer, Francis Fulton-Smith, Sylvester Groth und Bjarne Mädel mit Anekdoten und Fragen an Antoni wenden. Dieses Konzept hat sich nicht nur in Berlin -- Kurtz lädt regelmäßig Promis zur Tea Time in ein Luxushotel ein - bewährt. In Gräfenhainichen präsentierte der Moderator Gojko Mitic und die Polizeiruf-Kommissare Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler unter dem Titel seines Buches „Mit dir möchte ich nicht verheiratet sein“.
„Die positiven Erfahrungen mit den Talkshows in der Heidestadt haben mich ermutigt, es auch in der Lutherstadt zu versuchen“, so der Journalist, der sich inzwischen zu einem Hans Dampf in allen Gassen entwickelt hat und selbst Gegenstand der Berichterstattung geworden ist. Kurtz gehört zum „Klub der Berlin-Beweger“. Seine „Anmerkungen zur Berliner Society“ seien nicht „aus dem Hause Lob & Hudel“, heißt es da in der Laudatio. Gesellschaftskolumnisten würden jeden Tag unter Doppelbeschuss stehen. Und zwar von den Promis, die sich verunglimpft oder nicht gebührend gewürdigt sehen - und von jenen, deren Anwesenheit bei den Events gar nicht erst zur Kenntnis genommen wird.

Deshalb sei Kurtz ein „Kriegsberichterstatter von Format“. Und der kommt quasi auf Heimaturlaub. Der Berliner hat im Gräfenhainichener Gymnasium sein Abitur gemacht. Und auch Antoni kennt die Heidestadt. Vor drei Jahren hat sie ihr Buch „Im Leben gibt es keine Proben“ vorgestellt. Sie begeisterte mit einem Mix von Humor und Ernsthaftigkeit. Die Veranstaltung war ausverkauft. Sollte es das auch in Wittenberg geben, hat Kurtz eine Drohung parat: „Ich werde dann künftig weitere prominente Künstler nach Wittenberg bringen.“
Tickets gibt es im Vorverkauf an der Theaterkasse und der Wittenberger Tourist-Information. Wenn es das Publikum mag, reicht Kurtz gern die Fragen seiner Gäste an den TV-Star weiter. Fragen erreichen den Gastgeber der Show unter: [email protected]