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Bürgerstiftung pflanzt Narzissen Bürgerstiftung pflanzt Narzissen: Wittenberg blüht auf

Von Sonja Poppe 14.09.2020, 10:23
Eingespieltes Team: Marlies Wertmeister und Florian Passek (vorn) machen bereits zum zweiten Mal bei der Pflanzaktion mit. Im Frühling sollen auf der Andreasbreite Narzissen sprießen - auch für die Bienen.
Eingespieltes Team: Marlies Wertmeister und Florian Passek (vorn) machen bereits zum zweiten Mal bei der Pflanzaktion mit. Im Frühling sollen auf der Andreasbreite Narzissen sprießen - auch für die Bienen. Poppe

Wittenberg - 15 Freiwillige haben sich zum diesjährigen Freiwilligentag am Kinderspielplatz auf der Andreasbreite zusammengefunden, um den Weg in Richtung Altstadtbahnhof auf das nächste Frühjahr vorzubereiten. Ein Streifen leuchtender Narzissen soll den Weg dann säumen.

„Wittenberg blüht auf“ lautet das Motto der Blumenpflanzaktion an diesem sonnigen Septembersamstag. Die Spaten stehen schon bereit, etwas Musik sorgt für gute Stimmung und die Freiwilligen warten auf ihren Einsatz.

Die 3600 Narzissenzwiebeln, die heute gesetzt werden sollen, wurden von der Bürgerstiftung Lutherstadt Wittenberg bereitgestellt. „Wir haben sie bei ,Blumen Möbius’ gekauft“, erklärt Jens Krause, der Vorsitzende des Vorstandes der Bürgerstiftung, und begrüßt die Anwesenden. Mit der Aktion auch eine ortsansässige Gärtnerei zu unterstützen, sei ihm genauso wichtig wie die Tatsache, dass es Narzissen mit offenen Blüten sind, „damit auch die Bienchen reinkrauchen können“.

Noch ein paar Anweisungen zu Pflanztiefe und Abstand, dann schnappen sich die Freiwilligen die Spaten und machen sich tatkräftig ans Werk. Leuchtend rote T-Shirts weisen darauf hin, dass viele Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) unter den Narzissenpflanzern sind. „Die DLRG hat sich bereiterklärt, mitzuhelfen“, erklärt Jens Krause, „dafür werden wir sie auch bei ihrem nächsten Projekt finanziell unterstützen, denn dieses Miteinander, das Geben und Nehmen, ist uns wichtig in Wittenberg.“

Für Stadtbild und Bienen

„Freiwillig sind wir hier, wir waren die ersten, die sich gemeldet haben“, wirft Antonia Leszczenski, die Vorstandsvorsitzende der DLRG Wittenberg, ein: „Ich meine, wir gehören ja auch mit zur Stadt und ich bin hier aufgewachsen, wie andere Jugendliche auch, die heute mitmachen. Dann gehört das Stadtbild auch mit dazu. Und gleichzeitig kann man ein bisschen was für die Umwelt und für die Bienchen tun. Wir sind ein Verein, der sich gerne engagiert in Wittenberg. Deswegen sind wir heute hier.“

Die Freiwilligen haben sich in Zweiterteams zusammengefunden, zügig geht es voran, der eine hebt die Grasnarbe an, die andere legt eine Zwiebel hinein. „Miteinander arbeiten, und dass wir uns dann im nächsten Jahr dran erfreuen - und natürlich die gegenseitige Unterstützung“, das ist es, was Martin Schulze zum Mitmachen bewegt. Zügig sticht er das nächst Loch, damit Jasmin Fröse, ebenfalls im DLRG-Shirt, die nächste Zwiebel setzen kann. Biologie sei sein Lieblingsfach in der Schule und Gartenarbeit mache einfach Spaß, erzählt Tom Deeken und seine Mutter ergänzt: „Wir sind sehr naturbezogen und ich weiß, dass es im Frühjahr ganz toll aussehen wird.“

Zu sehen: „Ja, das war ich“

Florian Passek und Marlies Wertmeister sind schon das zweite Mal bei so einer Zwiebelpflanzaktion dabei. Im letzten Jahr haben sie bereits beim Setzen der Krokusse an der Amtsgerichtskreuzung mitgeholfen. Die in diesem Frühjahr schon schön geblüht haben. „Es macht uns Spaß und wir tun was für die Lutherstadt Wittenberg“, betont Florian Passek. Und Marlies Wertmeister erzählt: „Ich wohne im betreuten Wohnen bei der Awo.

Früher hatte ich ein Haus und einen Garten. Jetzt natürlich nicht mehr. Aber ich bin noch so fit, dass ich hier mithelfen kann.“ Außerdem, fügt sie lachend hinzu, sei das hier ihr „Rundgang jeden Tag“. Und wenn sie dann im Frühjahr die Narzissen blühen sehe, könne sie sich sagen: „Ja, das war ich.“ (mz)

Jasmin Fröse und Martin Schulze sind als DLRG-Mitglieder dabei.
Jasmin Fröse und Martin Schulze sind als DLRG-Mitglieder dabei.
Poppe