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Bürgermeister ehren stille Helferinnen im Hintergrund

Von ULF ROSTALSKY 11.03.2009, 19:16

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Denn die, meinte die Gleichstellungsbeauftragte zur traditionellen Auszeichnungsveranstaltung anlässlich des Frauentags am Dienstagabend, würden es verstehen, mit Mehrfachbelastungen umzugehen.

Familie und Beruf seien die eine Seite. Arbeitslosigkeit und Verantwortung für die Familie nicht selten die andere. "Einfach hat es niemand. Und selbstverständlich ist alles auch nicht." Deshalb wäre die Feier zum Frauentag eben nicht nur bloße Party, vielmehr auch ein Grund zum Nachdenken. Vor allen Dingen müsse aber Danke gesagt werden für Engagement, das praktisch alle Bereich des Lebens erreiche. "Von Kirchengemeinde bis Sportverein", betonte Walburga Schöley, der eine große Liste an Vorschlägen für die Ehrung zugegangen war.

Erster Gratulant im Bunde war der Möhlauer Bürgermeister Günter Lönnig (Linke), der gleich von seiner "starken Mannschaft" sprach, die er mit nach Gräfenhainichen gebracht habe. Tosca Rusetzki zum Beispiel sei mehr als die Leiterin der Kita "Bummi". Samt Team gehe es ihr nicht nur darum, Dienst nach Vorschrift zu tun. "Die packen alle mit an, kommen nicht nur mit Forderungen", meint der Bürgermeister und hofft, dass Mittun der Kita samt Chefin auch bei den nächsten Auflagen des Sommerfestes ein ganz normale Angelegenheit bleibt.

Frauen halten in Vereinen oft genug die Kasse in den Händen. Daran erinnerte Gräfenhainichens Bürgermeister Harry Rußbült (Linke). Ob Rosemarie Gredler in der Ortsgruppe der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie oder Anja Klepel im Förderverein der Gutenberg-Grundschule: "Frauen haben die Kassengewalt und alles im Griff."

Große Lobreden hielt auch der Zschornewitzer Bürgermeister Günter Gröbner (Linke). Rosemarie Hofmann sei die gute Seele, wenn es um die Hilfe von Tschernobyl-Geschädigten aus Rogatschow gehe. "Da sammelt sie, bastelt, verkauft, packt zusammen", lobte Gröbner das Engagement der ehemaligen Russisch-Lehrerin. "So was brauchen wir." Doch der Bürgermeister zog auch den Hut vor Annett Willmann. Die junge Frau hat seit kurzer Zeit den Hut auf bei den Zschornewitzer Turbine-Kickern.

"Drei Goldengel" hatte Tornaus Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) dabei. Gisela Karpinsky, Petra Schuster und Heike Pöhlig hätten großen Anteil am kulturellen Leben im Ort.

Das meinte auch Jüdenbergs Ortsbürgermeister Wolfgang Zemelka (parteilos) über Sabine Hünsche. Sie sei Ortschaftsrätin, Feuerwehrfrau und im Carnevalsclub aktiv. Karola Weißwange und Hildegard Böttcher stehen hingegen in Schköna an der Spitze des Seniorentreffs. "Casino im Wald", scherzt Bürgermeister Dieter Plahl (parteilos). Denn dort würden sehr oft Karten gespielt.