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Wahl in Sachsen-Anhalt Bürgermeisterwahl in Oranienbaum-Wörlitz: Kein Gegenkandidat für Maik Strömer

Zur Bürgermeisterwahl in Oranienbaum-Wörlitz stellt sich der Amtsinhaber am 20. Oktober dem Wählervotum. Mitbewerber gibt es nicht. Welches Credo er hat und was andere sagen.

Von Andreas Behling Aktualisiert: 08.10.2024, 09:29
Maik Strömer
Maik Strömer (Foto: Klitzsch)

Oranienbaum-Wörlitz/MZ. - Am Sonntag, 20. Oktober, können die Einwohner von Oranienbaum-Wörlitz über den künftigen hauptamtlichen Bürgermeister abstimmen.

Die insgesamt zwölf Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. „Die Gesamtzahl der Wahlberechtigten beträgt 6.847“, ist vom Gemeindewahlleiter Jan Illmer zu erfahren. Er kann auf ungefähr 90 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zurückgreifen.

Nicht ins Rennen geschickt

Seit dem Treffen des gemeinsamen Wahlausschusses der Stadt, das am 19. August stattfand, steht fest, dass sich Maik Strömer (CDU), der bisher amtierende Bürgermeister, erneut dem Wählervotum stellt. Eine Mitbewerberin oder einen Mitbewerber um die Funktion des Hauptverwaltungsbeamten gibt es nicht. Weder haben die anderen vier Fraktionen des Stadtrates einen Kandidaten ins Rennen geschickt noch warf eine unabhängige Einzelperson ihren Hut in den Ring.

Da als Bürgermeister derjenige gewählt ist, der mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten hat, steht bereits jetzt fest, dass Strömer das Amt für die kommenden sieben Jahre fortsetzen kann. Der Oranienbaumer, der 2025 seinen 50. Geburtstag feiern kann, hofft ungeachtet der fehlenden Gegnerschaft darauf, dass ihm möglichst viele Wählerinnen und Wähler für die zweite Amtszeit den Rücken stärken. Er selbst hatte schon zu einer Zeit den Entschluss gefasst, die Arbeit im Rathaus fortzusetzen, als längst nicht feststand, dass es keinen Mitbewerber geben wird. „Vor ungefähr eineinhalb Jahren haben wir in der Familie entschieden, dass ich weitermache“, sagte Maik Strömer.

Was zuversichtlich stimmt

Zwar mache es ihn nicht verrückt, nun allein auf dem Wahlzettel zu stehen, doch wäre eine einigermaßen hohe Wahlbeteiligung ein gutes Zeichen des Einverständnisses mit dem bisher Geleisteten. Sein Credo sei stets gewesen, die Themen abzuarbeiten und das auch gut zu kommunizieren. Daran wolle er unbedingt festhalten. Die Außendarstellung könne sogar noch ausgebaut werden. Er sei froh, dass man bei der Verwaltungsdigitalisierung eine andere Schlagzahl erreichen könne, weil sich ein Mitarbeiter speziell darum kümmere.

Trotz der „extrem angespannten finanziellen Lage“ der Kommune, aus der der Schluss zu ziehen sei, dass vorerst „keine weiteren Großprojekte“ in Angriff genommen werden, stimme ihn die Zusammenarbeit zum Beispiel mit dem Landkreis Wittenberg, der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, der Staatskanzlei und der Verwaltung des Biosphärenreservates „Mittlere Elbe“ sehr zuversichtlich. „Zusammen haben wir mehr erreicht, als es einem Einzelkämpfer je gelingen würde“, schätzte Strömer ein. Einen „Mehrwert für alle“ zu erzeugen, habe weiter eine hohe Priorität.

Apropos „Mehrwert“: Weil keine Ausgaben für einen Wahlkampf angefallen sind, möchte der Bürgermeister das so „gesparte“ Geld „in verschiedene gesellschaftliche Projekte“ stecken. Das kündigte er während seines Urlaubs in der Lüneburger Heide an.

„Wenig Chancen“

Von Seiten der SPD strich Rüdiger Schmidt, der einstige Ortsbürgermeister Vockerodes, heraus, dass für Strömer „seine ruhige und insbesondere sachliche Art … charakteristisch“ sei. Das könne er sagen, da er ihn „schon viele Jahre im Stadtrat und als Bürgermeister erlebt“ habe. „Politisch begründete Auseinandersetzungen gab es, wie übrigens auch im Stadtrat, in der ganzen Zeit nicht“, konstatierte Schmidt. „Ein Gegenkandidat, egal von welcher Partei, hätte deshalb auch wenig Chancen.“

Aus den anderen Fraktionen im Oranienbaum-Wörlitzer Stadtrat – Modern und Transparent, Die Linke und AfD – war bis gestern/Montagmittag keine Antwort auf die Frage zu erhalten, weshalb darauf verzichtet wurde, einen Gegenkandidaten aufzustellen.