Informationen zum umstrittenen Schmährelief Broschüre soll über „Judensau“ an Wittenbergs Stadtkirche aufklären - Wie das gelingen soll
Im Rahmen des Projekts „sus et iudaei – Schmähplastiken in Sachsen-Anhalt“ hat die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg eine neue Faltbroschüre veröffentlicht.
Wittenberg/MZ - Im Rahmen des Projekts „sus et iudaei – Schmähplastiken in Sachsen-Anhalt“ hat die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg eine neue Faltbroschüre veröffentlicht. In fünf Abschnitten versammelt sie einer Mitteilung zufolge kontextualisierende Informationen zur sogenannten „Judensau“-Darstellung an der Wittenberger Stadtkirche.
Aufklären will die Broschüre über die judenfeindliche Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Reliefs. Zudem werde dessen Verbindung zu Martin Luthers „Judenschriften“ thematisiert und die Relevanz des Bildmotivs für die nationalsozialistische Propaganda umrissen. Darüber hinaus vermittelt die Broschüre Hintergrundwissen zur „Stätte der Mahnung“ an der Wittenberger Stadtkirche.
„Damit möchten wir auch einen Beitrag dazu leisten, die lange Geschichte christlicher Judenfeindschaft stärker ins Bewusstsein zu rufen“, so Vincent Kleinbub, Projektmitarbeiter und Autor der Broschürentexte. Anknüpfend an die im Juli vorgelegten Empfehlungen des Beirats zur Weiterentwicklung der „Stätte der Mahnung“ verstehe man die Broschüre als zusätzliches Informationsangebot. Sie ersetze nicht weitere Schritte im Umgang mit dem judenfeindlichen Schmährelief. Zuletzt hatte der Beirat wie berichtet der Gemeinde die Präsentation des Reliefs in einem „geschützten Raum“ in unmittelbarer Nähe zur Stadtkirche empfohlen.
Die Broschüre liegt an verschiedenen Orten in Wittenberg aus und kann kostenlos mitgenommen werden. Außerdem sei sie über die Webseite der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt verfügbar.