Brieftauben Brieftauben: Züchter aus der Region Wittenberg holen Spitzenplätze.

Wittenberg - Die Halbzeit ist bei den Brieftaubenzüchtern in Sachen Wettflüge vorüber. Acht Mal wurden seit Mai die Tiere der Reisevereinigung Wittenberg aufgelassen; vier Flüge, unter aanderem der weiteste mit über 650 Kilometern Entfernung ab Oudenaarde, stehen aber noch aus.
Erster Start war Göttingen
Beim ersten Flug am 7. Mai (Start war in Göttingen) hatte der Wartenburger Gerhard Mehrle den zweiten Platz verbuchen können, die Wittenberger Schlaggemeinschaft Reiß/Pfeiffer schaffte mit einem Tier Platz vier. Eine Woche später mit Auflass in Homberg-Efze hatte Egbert Hanußek die schnellste Wittenberger Taube der 1344 gestarteten Tiere. Platz vier kam heraus, Ralf Wildgrube (Schnellin) holte Rang fünf mit seinem besten Tier, die SG Reiss/Pfeiffer aus Wittenberg kam auf den Platz dahinter.
Der dritte Flug ab Herborn (mittlere Entfernung 353 Kilometer) lief hervorragend für die Züchter aus Wittenberg und Umgebung. Reiner Schapitz aus Seegrehna stand ganz oben in der Preisliste, gefolgt von Gerhard Mehrle und Reiss/Pfeiffer.
Platz vier ging an ein Tier von Sebastian Stein (Pannigkau), dem folgten zwei weitere Tauben des Wartenburgers Mehrle. Auf Flug vier mit Start in Kerpen (453 Kilometer) wurden die Bronzemedaillen vergeben, eine davon ging an die Wittenberger SG Reiß/Pfeiffer. Den Flug gewann eine Taube von Reinhard Lorenz (Wittenberg), die SG Reiß/Pfeiffer holte die Plätze zwei und vier, auf Rang zehn flog eine Taube von Reiner Schapitz.
Konkurrenz aus Brandenburg
Am 5. Juni war Auflass für 928 Tauben in Unna. Hier belegte die Wittenberger SG Reiß/Pfeiffer fast alle Spitzenplätze (eins bis vier, sechs, sieben, neun und zehn). Eine Taube von Egbert Hanußek schob sich auf Platz fünf dazwischen. Mit Venlo stand eine Woche darauf wieder ein recht langer Flug (470 Kilometer) an. Auch hier schoben sich zwei Tauben von Gerhard Mehrle weit nach vorn (Plätze zwei und neun).
Eine Taube der SG Reiß/Pfeiffer schaffte Platz drei in der in diesem Flug starken Brandenburger Konkurrenz innerhalb der Reisevereinigung. Am 18. Juni wurde erneut in Herborn gestartet, Reinhard Lorenz holte die drei Podestplätze, die SG Reiß/Pfeiffer verbuchte die Plätze vier bis sechs, acht, neun. Mehrle war wieder unter den besten Züchtern, sein bestes Tier flog auf Rang sieben.
Der Silbermedaillenflug fand am 26. Juni ab Arendonk (547 Kilometer) statt. Die Brandenburger holten sich zwar die Medaillen, aber der Wittenberger Reinhard Lorenz hatte die schnellste Taube, die Schlaggemeinschaft Reiß/Pfeiffer errang die Plätze fünf und sechs.
Für die Wittenberger Züchter innerhalb der Reisevereinigung Dessau verlief der zweite Flug sehr gut. Der Wittenberger Achim Geisler schaffte mit seinen Tieren die Ränge eins, drei, sechs und zehn. Dazwischen rangierten Ronald Schmidt (Apollensdorf) auf zwei und neun, Ralf Obst (Coswig) auf fünf und Rolf Kraege (Piesteritz) auf sieben und acht.
Lange Geschichte
Die Bronzemedaillen auf dem vierten Flug errangen Klaus Liensdorf (Ragösen) und Rainer Schleinitz (Buko). Auf dem achten Flug holte sich Lothar Nitze (Nudersdorf) den ersten Platz.
Der Brieftaubensport hat in Deutschland eine lange Tradition. Nach Angaben des Verbands Deutscher Brieftaubenzüchter fanden sich um 1834 in Aachen einige „Sportfreunde“ zusammen, um den ersten Zuchtverein zu gründen. Sie gaben ihm den Namen „La Colombe“, die „Brieftaube“. (mz)