Bauen in Wittenberg Bauen in Wittenberg: Lücke in der Elbstraße wird geschlossen

Wittenberg - Einmal mehr betrachten die Investoren Manfred Borchardt und sein Schwiegersohn Frank Kröger die Pläne für ihr Bauvorhaben in der Elbstraße 3b in Wittenberg. Hinter ihnen stehen im Büro über ihrem Autohaus in Treuenbrietzen bereits zwölf Ordner voll mit Plänen und Schriftstücken zur Lückenbebauung am Rande der Altstadt.
„Das ist noch nichts gegen die, die bei unserem Architekten Herrn Neise stehen. Ich glaube, er hat einen ganzen Schrank voll“, überlegt Frank Kröger. Es sollen 16 altersgerechte Wohnungen mit Fahrstuhl entstehen.
Einigung mit Eigentümer
Bereits 2005 wollten die Bauherren, als sie das heutige Honda-Autohaus ersteigerten, etwas aus dem verwahrlosten Nachbargrundstück machen. Doch erst 2015 kam es zu einer Einigung mit den privaten Eigentümern. Um die Lücke zu schließen und das Stadtbild positiv zu verbessern, kam schnell die Idee für ein Wohnhaus auf.
Ziel ist es, gerade für ältere Mieter in Innenstadtnähe mit Blick auf den Luthergarten und nur wenige Gehminuten entfernt von den kulturellen und kommerziellen Annehmlichkeiten der Lutherstadt neue Wohnungen - auch mit Balkon - zu schaffen. Für diese Mietergruppe dürften die kurzen Wege zu Ärzten und Apotheken sehr interessant sein. Die Wohnungen sollen laut Bauplan zwischen 55 und 90 Quadratmeter umfassen.
Nach umfangreicher Prüfung machte das Baugutachten indes deutlich, dass aufgrund der Nähe zur Elbe und der Bodenbeschaffenheit ein Kellerbau ungeeignet wäre. Um für die nötige Stabilität zu sorgen, entschieden sich die Bauherren daher für eine Pfahlgründung. So wurden in der Woche vor Weihnachten 52 Pfähle acht Meter tief mit Hilfe des sogenannten Fundex-Verdrängungssystems ins Erdreich getrieben.
„Das System hat auch den Vorteil, dass die Pfähle erschütterungsfrei und lärmarm die Erde verdrängen“, erläutert Borchardt das Prinzip, das er bereits aus Potsdam kennt und welches für eine Lückenbebauung sehr günstig ist, da es für die angrenzenden Gebäude weniger Erschütterungen bedeute.
Ein weiterer Vorzug der Methode sei, dass weder Bodenaushub von Nöten ist und dass keine Veränderungen im Grundwasserhaushalt auftreten. „Das ist sehr beruhigend“, so Borchardt.
Drei sind vergeben
Im Januar soll die Bodenplatte für das vierstöckige Gebäude gelegt und Mitte Juli der Rohbau von der Elster Bau GmbH fertiggestellt werden. Mit dem Wittenberger Planungs- und Ingenieurbüro N+K wurden die Pläne nach den Vorgaben der Stadt zur Höhe und zur Gestaltung der Fassade erarbeitet. „Es wird ein KfW-Effizienzhaus mit eigenem Heizkraftwerk, was die Energiekosten stark senken wird“, erklärt Borchardt, was für künftige Mieter auch im Hinblick auf immer knapper werdende Ressourcen von Vorteil sein wird.
Obwohl die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkaufszentren ein eigenes Auto fast schon überflüssig macht, werden Stellplätze und Abstellräume, die an Stelle der Kellerräume genutzt werden können, zur Verfügung stehen. „Bisher sind drei Wohnungen vergeben. Somit können sich Interessenten gerne bei uns melden“, so Frank Kröger. (mz)


