Bauarbeiten Erich-Mühsam-Straße Bauarbeiten Erich-Mühsam-Straße: Sanierung ab September

Wittenberg - Die Formulierung von Steffen Dick klingt gar nicht so schlimm. „Die Straße ist abgenutzt“, erklärt der Mann vom Fachbereich Öffentliches Bauen, Sachbearbeiter und Projektverantwortlicher für die Erich-Mühsam-Straße in Wittenberg West. Abgenutzt heißt in diesem Fall: verschlissen. Denn der Straßenkörper besteht aus einer „zwei bis fünf Zentimeter starken Asphaltschicht, darunter Schotter und sonst nichts“.
Ab September soll die Sanierung der Straße beginnen, erste Planungen sind am Donnerstag im Nachbarschaftstreff in einer Runde für die Anwohner vorgestellt worden. „Wir sind noch in einer frühen Phase“, sagt Steffen Dick und stellt die derzeit aktuelle Vorzugsvariante vor, die dann bis 2018 in zwei Bauabschnitten realisiert wird.
Im gesamten Verlauf der Erich-Mühsam-Straße wird es eine 5,50 Meter breite Fahrbahn geben. Auf der Südseite wird zudem ein 1,50 Meter breiter, auf der Nordseite ein 2,50 Meter breiter Gehweg angelegt. Radfahrer werden die Fahrbahn benutzen. Im ersten Abschnitt, zwischen Rheinstraße und Holbeinstraße, ist das Parken auf der Fahrbahn gestattet, „so wie jetzt auch“, führt Steffen Dick aus.
Bevor die Straßensanierung beginnt, wird der Entwässerungsbetrieb die Regenwasserkanäle abdichten. Die Kanäle selbst seien statisch in Ordnung, nur eben leider undicht, erklärt Bauleiter Peter Kalisch. Dies geschehe im sogenannten Inliner-Verfahren, dafür wird ein glasfaserverstärktes Kunststoffrohr in den alten Kanal eingezogen, was immer von einem Einlaufschacht zum nächsten geschieht. Das Rohr wird dann mit heißem Wasser oder UV-Licht ausgehärtet. Damit wird dieses Jahr bereits ab dem 1. Juni begonnen, bis Mitte August soll der erste Teilabschnitt (analog zur Straßenbaumaßnahme) beendet sein. Die eigentlichen Einlaufschächte und Grundstücksanschlüsse werden dann im Zuge der Straßensanierung mit erneuert. Das spart Zeit und Kosten, denn es entfallen das sehr tiefe Ausschachten sowie die Grundwasserabsenkung.
Der Platz an der Holbeinstraße wird zur Kreuzung umgestaltet, an dessen westlicher Seite wird ein Parkplatz für 16 Pkw entstehen. Vor dem Straßenbau wird der Entwässerungsbetrieb noch notwendige Erneuerungen durchführen.
Etwa ab dem zweiten Quartal 2018 beginnt der zweite Bauabschnitt, von der Einmündung Holbeinstraße bis zur Straße An der Christuskirche. Bis zur Ernst-Moritz-Arndt-Straße werden dann am nördlichen Randstreifen jeweils zwei Parkplätze mit einem Baum wechseln, im weiteren Verlauf wird sogar ein Parkstreifen entstehen. So entstehen, neben dem schon erwähnten Parkplatz, Parkmöglichkeiten für etwa 63 Pkw.
Auf der Südseite wird es eingeschränkte Halteverbote geben. Bauende ist noch vor der Einmündung in die Straße An der Christuskirche. „Diese wird ebenfalls in absehbarer Zeit gebaut“, fügt Dick hinzu.
Die neue Straßenbeleuchtung wird auf der Südseite der Straße errichtet, zweckmäßige LED-Leuchten mit geringem Stromverbrauch sollen es werden. Der genaue Bauablauf steht noch nicht fest, es werden auf jeden Fall innerhalb der Maßnahme Unterabschnitte gebildet. Diese werden für die Arbeiten jeweils voll gesperrt. „Die Zugänglichkeit von Grundstücken, Garagen und Geschäften wird vom Baubetrieb realisiert“, antwortet Uwe Branschke, Sachgebietsleiter für den Tiefbau im Fachbereich Öffentliches Bauen, auf entsprechende Fragen der Anwohner.
Absenkungen der Bordsteine an verschiedenen Stellen wird es in Abstimmung mit dem Behindertenverband sowie dem Blinden- und Sehschwachenverband geben. Welche Form von Begrünung geplant sei und was deren Unterhaltung kostet, will der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Frank Scheurell, wissen.
Dazu gebe es noch keine Beschlüsse, verweisen Branschke und Dick darauf, dass die Detailplanung und ein entsprechender Beschluss der Stadträte noch bevorsteht. Den Hinweis eines Anwohners, vielleicht während der Bauarbeiten den Schulhof der einstigen Karl-Marx-Schule nutzen zu können, wollen die Stadtmitarbeiter aufnehmen und mit dem Landkreis abstimmen. (mz)
