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Bauarbeiten bei Ferropolis Bauarbeiten bei Ferropolis: Harte Geduldsprobe für Party-Fans

16.04.2014, 18:39
Die Ruhe täuscht: In Ferropolis laufen die Saisonvorbereitungen.
Die Ruhe täuscht: In Ferropolis laufen die Saisonvorbereitungen. Klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen/MZ/HÜ - Thies Schröder wird ungewöhnlich deutlich in seiner Kritik. „Das ist sehr ungeschickt organisiert“, sagt der Geschäftsführer der Ferropolis GmbH. Die 50.000 Besucher der Festivals im Sommer werden bei der Anreise auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Dafür sorgen die Bauarbeiten auf der A?9 mit der Sperrung der Abfahrten Dessau-Ost und Vockerode in Fahrtrichtung München, und zumindest bei „Splash“ steht auch die Alternative über die B 100 wegen der dortigen Vollsperrung nicht zur Verfügung. Schröder, der durch die MZ von der Autobahnsanierung erfährt, steht bereits unter Zeitdruck.

„Wir müssen uns jetzt um die Umleitungsschilder kümmern“, sagt der Berliner, der spontan keine gute Anfahrts-Möglichkeit nennen kann. Theoretisch gibt es die Möglichkeit, in Dessau-Süd abzufahren, um sofort wieder auf der A 9 in der Gegenrichtung die Baggerstadt anzusteuern. Das bedeutet: von einem langen Stau in den nächsten. Das scheint kaum zumutbar. „Das wird die Umleitung“, betont Christoph Krelle. Der Fachbereichsleiter bei der Landesstraßenbaubehörde sieht sich durch diese eigene Lösung nicht in der Informationspflicht. Die Kürze der Bauzeit sei schon eine sportliche Leistung.

Suche nach Alternativen

Der Ferropolis-Chef will nun unter anderem mit der Polizei eine bessere Alternative finden. Doch das wird schwer. Freilich sind die Autobahnabfahrten Coswig oder Klein-Marzehns nutzbar. „Den Verkehr durch Wittenberg leiten? Das wird sehr haarig, sehr eng“, so Mike Reiß. Der Vize-Polizeichef kündigt Gespräche mit den zuständigen Behörden an. Gemeint ist dabei in erster Linie die Kreisverwaltung. Doch Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) kann aus dem Stegreif auch keine andere Lösung präsentieren. Sein Haus trägt allerdings die Verantwortung für die Vollsperrung der B 100. Doch zum Zeitpunkt der Genehmigung, betont Dannenberg, waren die Sanierungsarbeiten auf der Autobahn überhaupt nicht bekannt.

„Wir wussten nichts“, betont der Verwaltungschef. „Das wird toll“, blickt Peter Pätz (Linke) auf den Sommer. Der Gräfenhainichener Kommunalpolitiker kann seine Empörung - „Mein lieber Mann!“ - nicht verbergen. „Die geben sich große Mühe, uns das Leben immer ,einfacher’ zu gestalten“, sagt der Vorsitzende des Ferropolis-Fördervereins voller Sarkasmus. Ein Verkehrschaos vor Veranstaltungen, diese Erfahrung hat die Stadt aus Eisen schon gemacht, kann für einen Imageschaden sorgen. So weit muss es aber diesmal nicht kommen. Bei Festivals reisen die Gäste im Gegensatz zu Konzerten zeitversetzt an, so Schröder. Und das kann sich noch als Glück im Unglück erweisen.