Bahnverkehr zwischen Berlin und Mitteldeutschland: Bahnverkehr zwischen Berlin und Mitteldeutschland: Flixtrain hält in Wittenberg

Wittenberg - Die Deutsche Bahn erhält auf der Fernstrecke mehr Konkurrenz - und Wittenberg ein Angebot des Unternehmens Flixmobility, das mit der Marke Flixbus in zahlreichen Städten Präsenz zeigt, in der Lutherstadt bislang nicht.

Dafür kommt nun der Zug. Montagfrüh hielt kurz nach 7.30 Uhr der erste „Flixtrain“ am Wittenberger Hauptbahnhof. Das Unternehmen hat mit Beginn des Winterfahrplans die bedienten Strecken und die Stopps ausgeweitet. Künftig haben Reisende regelmäßig die Gelegenheit, in Wittenberg den Flixtrain zu nutzen. Nach Angaben von Sprecher Tom Buchhold verkehren Züge der privaten Firma montags, freitags und samstags jeweils 7.41 Uhr ab Wittenberg über Berlin und Köln nach Aachen. Der Preis richtet sich nach der Auslastung, wer Glück hat, kann für günstige 4,99 Euro nach Berlin fahren.

Oder nach Leipzig. Denn in die andere Richtung sind Schienenfahrzeuge der Flixmobility-Tochter ebenfalls unterwegs. Von Aachen über Wittenberg nach Leipzig geht es laut Buchhold donnerstags, freitags und sonntags, Abfahrt ab Wittenberg jeweils um 22.22 Uhr. Dienstags verkehrt nach Angaben des Unternehmens außerdem ein Zug auf der Strecke Köln – Wittenberg – Leipzig, die Abfahrt in Wittenberg erfolgt bereits um 19.02 Uhr.

Das ist vergleichsweise wenig und dennoch, vor allem was die Preise betrifft, eine Alternative zum Angebot der Deutschen Bahn. Der Einstiegspreis für das Ticket von Wittenberg nach Köln liegt bei 9.99 Euro, so Buchhold. Ob man den tatsächlich erwischt, ist eine andere Frage.

Stadt und Politik freuen sich jedenfalls über die neue Flixtrain-Offerte. Am frühen Montagmorgen hatte sich am Bahnsteig drei ein kleines Empfangskomitee eingefunden. Dabei war der Bundestagsabgeordnete Sepp Müller (CDU), der die Gelegenheit gleich nutzte, um nach Berlin zu kommen - für 4.99 Euro. Sein Kommentar: „Gut, dass die Bahn Konkurrenz erhält, Konkurrenz belebt das Geschäft. Dann kommen wir vielleicht meinem Ziel bald näher, das da heißt: im Halbstundentakt nach Berlin.“

Auch Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) ist dankbar für das „zusätzliche Angebot“. Die Stadt sei auf gute Bahnverbindungen angewiesen und kämpfe bekanntlich seit Jahren darum, dass der ICE-Halt erhalten bleibt. Öfter sei davon die Rede, Wittenberg gehöre zum „Speckgürtel“ der Metropole Berlin: „Ich hoffe, dass wir uns dahin entwickeln.“ Der Bedarf nach günstigen, verlässlichen Bahnverbindungen bestehe. (mz)