Bäcker aus Wittenberg Bäcker aus Wittenberg: Heute schon geschmiert?

Wittenberg - Wer aber isst denn noch ein Butterbrot angesichts der ganzen verfügbaren Pausensnacks, von denen viele nicht sonderlich gesund sind? Damit das Butterbrot diesen täglichen Wettkampf nicht langfristig verliert, rief die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) den Tag des Deutschen Butterbrotes aus und stimmt damit jedes Jahr wieder in eine gar nicht so kleine Fangemeinde des Butterbrotes ein, die sich sogar schon im Internet mit dem Slogan „Rettet das Butterbrot“ organisiert hat. MZ-Mitarbeiterin Ilka Hillger sprach über das Butterbrot mit einem Fachmann, dem Wittenberger Bäcker Frank Jäger.
Wann haben Sie ihr letztes Butterbrot gegessen?
Jäger: Das ist bei uns eigentlich ein Klassiker am Abendbrottisch, natürlich mit Belag, Wurst oder Käse. Es muss aber nicht unbedingt Butter auf dem Brot sein.
Warum keine Butter?
Jäger: Die schlanke Linie. Butter sollte man doch in Maßen genießen. Ich esse gerne als Alternative Tzatziki oder auch mal Schmalz auf frischem Brot.
Wenn es Butterbrot sein soll, was empfehlen Sie als Brot und Butter?
Jäger: Ganz normale Butter und am besten ein frisches Mischbrot, gerne auch Körnerbrot. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass Kinder Körnerbrot nicht so sehr mögen. Ist das Brot schon etwas älter, dann rate ich dazu, es etwas anzutoasten.
Meinen Sie auch, dass das Butterbrot Unterstützung braucht, weil es sich gegen immer mehr andere Snacks behaupten muss?
Jäger: Eigentlich nicht. Brot ist doch hierzulande der Klassiker zum Abendbrot schlechthin. Zum Frühstück gibt es Brötchen. Vielleicht ist es aus Ernährungssicht eher für die Butter ein Problem. Bei den Fetten achten die Leute doch eher drauf. Das geht mir ja auch so. Wenn es Tomate mit Mozarella und Öl gibt, dann bleibt auf dem Brot eben die Butter weg.
Zum Backen wird sie gebraucht.
Jäger: Auf jeden Fall. In unserer Bäckerei werden alle Teige, bis auf den Knüppelteig, mit Butter gebacken. Das merkt man am Geschmack.
Wie sagt der Wittenberger Bäcker zum geschnittenen Brot? Schnitte, Scheibe, Bemme oder Stulle?
Jäger: Schnitte oder Scheibe. Bemme dürfte eher in Thüringen oder Sachsen üblich sein und Stulle im norddeutschen Raum. Das sind die regionalen Unterschiede, die man auch von den Brötchen kennt.
Meine Frau stammt aus Sachsen und sagt zum Brötchen Semmel, bei uns ist das aber ein doppeltes Brötchen. Dann gibt es noch Schrippen und Weckle. Aber mit Butter schmeckt das ja alles sehr gut, nicht nur am Tag des Butterbrotes. (mz)