1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Autorin Christine Schmidt-Wichmann: Autorin Christine Schmidt-Wichmann: Neu verliebt in die alte Heimat Wittenberg

Autorin Christine Schmidt-Wichmann Autorin Christine Schmidt-Wichmann: Neu verliebt in die alte Heimat Wittenberg

Von Marcel Duclaud 22.07.2017, 12:00
Christine Schmidt-Wichmann hat ihr zweites Kinderbuch fertig gestellt. Es erzählt eine Katzen- und Brunnengeschichte in Wittenberg.
Christine Schmidt-Wichmann hat ihr zweites Kinderbuch fertig gestellt. Es erzählt eine Katzen- und Brunnengeschichte in Wittenberg.  Repros: Schmidt-Wichmann

Wittenberg - Aus dem Schneemann wird der Goldfisch. Christine Schmidt-Wichmann, eine Fotografin, die jetzt bevorzugt mit dem Pinsel hantiert, hat ihr zweites Buch fertiggestellt. Gar nicht lange nach Erscheinen ihres ersten Kinderbuches mit Schneemann-Abenteuern in Wittenberg unter dem Titel „Der kleine Stern“ könnte bald schon das zweite Exemplar der Autorin und Zeichnerin in den Buchhandlungen liegen.

Und wieder ist es eine Geschichte, die in Wittenbergs Altstadt angesiedelt ist. Was daran liegt, dass Christine Schmidt-Wichmann sich sozusagen neu verliebt hat in ihre alte Heimat - nach der Rückkehr aus Berlin. „Ich möchte meine Stadt zeigen.“ Nicht nur die landläufigen Attraktionen. Diesmal sind vor allem die schönen Brunnen Motive, etwa der am Marktplatz, der am Holzmarkt, der im Cranach-Hof. Aus den Bildern, die sie bei ihren Rundgängen entdeckt und in Aquarellen festhält, entsteht später die Geschichte.

In diesem Fall ist es sogar eine mit realem Hintergrund. Ein Erlebnis aus ihrer Kinderzeit, die sie in Wittenbergs Altstadt verbrachte, die Familie wohnte im Haus, wo heute „Tante Emma“ wirtschaftet, die Großeltern in der Collegienstraße: „Ich bin hier mit dem Roller durch die Straßen gesaust, das prägt.“ Und eines Tages ist tatsächlich ein Goldfisch aus dem Fenster gestürzt - und hat überlebt...

Wann Christine Schmidt-Wichmanns zweites Buch erscheinen wird, steht noch nicht fest, sie versucht, einen namhafteren Verlag zu finden. Einfach ist das nicht - und trotz ermutigender Resonanz, die das Schneemann-Buch gefunden hat, ein Zuschussgeschäft. Entmutigen lassen wird sich die Wittenbergerin indes nicht. Das Malen und Schreiben macht ihr zu viel Freude. „Wenn man einmal Blut geleckt und erfahren hat, es geht, da ist Interesse vorhanden, möchte man gerne weitermachen.“

Soll heißen, auf das zweite wird mit einiger Wahrscheinlichkeit ein drittes Buch folgen - wieder eines für Kinder, wieder eines, das in Wittenberg spielen wird, wieder eines mit Tieren als Protagonisten. Ideen hat die gelernte Fotografin, die übrigens selber keine Kinder hat: „Vielleicht sind die Bücher eine Möglichkeit für mich, etwas zu hinterlassen.“ In der Schublade liegen auch etliche Aquarelle, auf die sie zurückgreifen kann. Denn die Bilder für die Bücher anzufertigen, geht so schnell nicht, sie rechnet mit etwa einem Jahr pro Buch.

Dass sie nach Wittenberg zurückgekehrt ist, hat Christine Schmidt-Wichmann nie bedauert. Ganz im Gegenteil: „Wir hatten ja mal Ambitionen, wieder nach Berlin zu ziehen. Aber die Stadt ist stressig, die Wege sind lang - und Wittenberg hat sich wunderbar entwickelt.“

Bedauert hat sie auch nicht, dass die Fotografie an zweite Stelle gerückt ist zugunsten des Malens. Sie hofft, dass sich ihre Bücher irgendwann finanzieren, mindestens. Im Herbst will die Autorin mehr dafür tun, sie bekannter zu machen - mit Lesungen, zum Beispiel in Wittenbergs Stadtbibliothek. (mz)