Augustinuswerk in Wittenberg Augustinuswerk in Wittenberg: Erfolgreich ins 25. Jahr

Wittenberg - Das Augustinuswerk wird den Schwerpunkt seiner Investitionen in diesem Jahr auf den Bereich Altenpflege legen. Dies erklärte Geschäftsführer und Vereinsvorstand Matthias Monecke am Mittwochabend auf dem Neujahrsempfang im Katharinensaal. Vier bis fünf Millionen Euro wolle man 2016 im Landkreis investieren. Realisiert würden Projekte in Wittenberg selbst sowie in Bad Schmiedeberg und Zahna.
Zwei Wohngemeinschaften und eine Tagespflege sollen in der Zimmermannstraße entstehen - im früheren Wohnheim, das 2015 durch einen Neubau, „Haus Klara“, ersetzt worden ist. In der Kurstadt sind ebenfalls Wohngemeinschaften für alte Menschen sowie Kurzzeit- bzw. Tagespflege-Einrichtungen vorgesehen, dito in Zahna.
Inhaltlich werde man im Jubiläumsjahr - das Augustinuswerk wurde vor 25 Jahren gegründet - das Thema Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in sämtlichen Lebensbereichen, in den Vordergrund stellen, kündigte Monecke weiter an. Deutschland hat hier, wie er den Gästen aus Kirche und Politik auch durch ein (trotzdem optimistisches) Video vermittelte, bekanntlich noch ein großes Defizit. Ein kleines Beispiel hierfür hatte zuvor Verwaltungsratsvorsitzender Reinhold Weber genannt: Lediglich einem (!) Menschen mit Behinderung ist es im vergangenen Jahr gelungen, aus einer Werkstatt des Augustinuswerks auf den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln...
Beeindruckend lang ist die Liste der Investitionen, die das Augustinuswerk 2015 zur Verbesserung der Situation von Behinderten getätigt hat. Neben dem bereits genannten „Haus Klara“ für 40 Bewohner und dem Nachbarschaftstreff „Augustinus“ an der Stadthalle, über den die MZ gestern berichtete, wurden Weber zufolge neben den klassischen Behindertenwerkstätten so genannte Integrationsbetriebe etabliert: Übernommen wurde als solcher eine Tischlerei in Mühlanger, wo nun vier behinderte und fünf nichtbehinderte Beschäftigte zusammenarbeiten und Treppen und Türen bauen; ein weiterer Integrationsbetrieb („Energie“) ist seit September für den internen Service zuständig - dazu gehören der Betrieb eines Blockheizkraftwerks und EDV-Aufgaben - mit insgesamt zehn Beschäftigten. Erweitert wurden 2015 zudem die Werkstatt am Heideberg und der Dienstleistungsbereich „Grünpflege“. 412 Menschen mit Behinderung sind heute im Augustinuswerk beschäftigt, die Zahl der übrigen Mitarbeiter liege bei 288, in beiden Bereichen ein steter Anstieg.
Kein Wunder, dass man (nicht nur) im Landkreis weiß, was man am Augustinuswerk hat. „Wir (das Land) stehen zu dieser Trägerstruktur“, lobte Gast Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) das „erfolgreiche Wirken“ des Augustinuswerks und erinnerte anlässlich des Jubiläums auch an dessen - ungewöhnliche - Gründung durch Katholiken und Protestanten. Oberbürgermeister Torsten Zugehör würdigte den Verein als „festen Pol der Wärme in unserer Stadt“. (mz)