Apfelfest auf dem Apollensberg Apfelfest auf dem Apollensberg: Gepresst, gebacken und als Punsch

Wittenberg/MZ/SHO - Die Frühjahrsfröste haben die Apfelernte in Deutschland 2013 etwas magerer ausfallen lassen als im Vorjahr. Doch beim achten Apfelfest auf dem Apollensberg ist davon nichts zu spüren. Körbeweise stehen die Früchte auf der Streuobstwiese, fleißige Frauen schnipseln unentwegt, kräftige Männer kippen das Schnittgut in die Presse und die Kinder sorgen mit Muskelkraft und Schwung dafür, dass der Saft fließt und alsbald in durstige Kehlen rinnen kann. Anton Schröter ist zwar erst acht Jahre alt, aber beim Zerkleinern der Äpfel wie auch an der Saftpresse leistet er mit offensichtlichem Vergnügen ganze Arbeit.
Wem nach kräftigeren Genüssen zumute ist, darf - das entsprechende Alter vorausgesetzt - auch zum Apfelpunsch greifen. Dazu gibt es Kuchenvariationen nicht nur mit Äpfeln, Knüppelkuchen und herzhafte Kürbissuppe. Für die jüngsten Festbesucher halten die Organisatoren vom Ortschaftsrat über die aktiven Vereine von Apollensdorf bis zu den beiden regionalen Landschaftspflegevereinen von Wittenberg und dem Biosphärenreservat Mittelelbe allerhand Bastelangebote bereit.
Andrang herrscht überall, die längste Schlange aber bildet sich wieder einmal am Stand von Iris Hölzer. Die Fachfrau in Sachen Obst sichtet, kostet und bestimmt, was die Besucher ihr auf den Beratungstisch legen. Typische DDR-Sorten wie „Carola“ sind ebenso dabei, wie „Baumanns Renette“ oder der „Pfirsichrote Sonnenapfel“. Der sei, freut sich die Pomologin, „eine echte Rarität“.
„Die alten Sorten“, findet Konstantin Bäse, „schmecken ohnehin besser als das Meiste, was man so im Supermarkt bekommt.“ Gerade hat er sein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ (FÖJ) hier beendet und dabei auch eine Menge über die aromatische Frucht gelernt. Bei der Sortenbestimmung tippt er denn auch so fleißig wie fachmännisch mit und beim frisch für das Fest gedruckten Heft mit Obstkuchenrezepten hatte er ebenfalls seine Hände im Spiel - als Illustrator. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Kuchen, Saft und Co. wollen die Veranstalter weiter für die Verschönerung des Lehrpfades am Apollensberg sorgen. Bislang konnten schon zwei Balancierbalken und zwei Bänke am Wegesrand finanziert werden. Zudem ist das Insektenhotel an der Kita Bienchen dem Engagement rund um den Apfel zu verdanken - eine durchaus ansehnliche Ernte.