Anti-Corona-Demo in Wittenberg Anti-Corona-Demo in Wittenberg: Fast die Hälfte aller Teilnehmer ohne Maske

Wittenberg - Etwa 50 Leute sind am Samstagnachmittag vor dem alten Rathaus in Wittenberg zusammengekommen, um an einer Kundgebung gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie teilzunehmen. Knapp 25 Personen, die meisten davon hielten sich vor der Coco-Bar auf, trugen keine Maske.
Wittenberg verschärft Corona-Maßnahmen
Angesichts hoher Infektionszahlen hatte der Kreis Wittenberg zuletzt eine allgemeine Maskenpflicht und eine nächtliche Ausgangssperre erlassen. Polizei und Ordnungsamt waren während der Kundgebung vor Ort. Es war zu beobachten, dass Personalien von Teilnehmern ohne Maske aufgenommen worden sind.
Anti-Corona-Demo in Wittenberg: Viele Teilnehmer ohne Masken
Erster Redner war Holger List, der Anmelder dieser und früherer Kundgebungen und Betreiber der Coco-Bar. Er wies darauf hin, dass für alle, die kein Attest haben, die Maskenpflicht gelte. Daraufhin setzten einige weitere Zuhörer Masken auf.
Dann führte er aus, Corona spalte die Gesellschaft: Ein Teil habe immer mehr Angst, der andere, so wie die Versammelten, reagiere mit immer mehr Unverständnis auf die Maßnahmen.
Redner zweifelt Wirksamkeit von Masken an
Die Wirksamkeit von Masken sei gering. Daraus, dass zum Beispiel beim Einkaufen immer noch viele Kontakte zwischen Menschen stattfänden, schlussfolgerte er: „Wenn es eine Seuche oder Pandemie wäre, hätte es uns alle längst dahingerafft.“
Die Bevölkerung müsse mehr Informationen an sich heranlassen. Auch schon vor Corona sei das Gesundheitssystem überlastet gewesen mit Grippewellen. Die Regierung habe versagt, nichts geändert, und müsste zurücktreten.
Aufruf zu weiteren Anti-Corona-Demos
Ein zweiter Redner, der sich als „Heinrich aus dem hohen Norden“ vorstellte, erklärte, dass aus seiner Sicht Parteien nicht mehr gebraucht würden. „Wir brauchen wieder Menschen aus dem Volk, keine Lobbyisten, die leicht zu kaufen sind.“
Er erntete dafür Applaus der Zuhörer. Stattdessen sollten Parteilose gewählt werden. Die derzeitige Regierung wolle die Bevölkerung verarmen und so zum Bittsteller machen. Am Ende wurde dazu aufgerufen, sich auch in einer Woche wieder am gleichen Ort zu versammeln.
Zahl der Corona-Infektionen steigt weiter
Unterdessen meldete das Gesundheitsamt für den knapp 140.000 Einwohner zählenden Kreis am Samstagabend aktuell 884 Personen, die am Coronavirus erkrankt sind. Insgesamt seien bislang 1.750 Menschen positiv getestet worden. Das sind 105 mehr als am Vortag.
Im Kreis sind bisher 29 Patienten mit multiplen Vorerkrankungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Infektion gestorben. Die wöchentliche Inzidenz liegt aktuell bei 272,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. (mz)