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An Enthusiasmus fehlt es nicht

Von Karina Blüthgen 13.07.2006, 15:50

Wittenberg/MZ. - "Im vorigen Jahr bin ich über eine Anzeige in der Allgemeinen Hotel- und Gaststätten-Zeitung darauf gestoßen", erzählt sie.

Die rührige Frau, Anfang 60 und schon erfahren im Bereich der Gastronomie, wirkt recht zielbewusst. Sie kennt die Defizite genau, die mit solch einer Eröffnung in den ersten Monaten verbunden sind. Da fehlen noch Hinweisschilder am Radweg und an der Bundesstraße. Besonders letztere sind notwendig. "Denn wenn die Leute das Schild an der Einfahrt lesen, sind sie schon vorbei", weiß auch Uwe Große, stellvertretender Geschäftsführer und Koch. Er ist ebenfalls ein "alter Hase" der Branche. 16 Jahre habe er das Ausflugslokal Buchholzmühle in Mühlstedt bei Roßlau geführt, erklärt er. "Ich habe für ältere Gebäude was übrig."

Am Himmelfahrtstag war das Haus das erste Mal geöffnet, "aber das Wetter hat ja dieses Jahr gar nicht gepasst", schüttelt Uwe Große den Kopf. Auch Pfingsten, auch ein traditionelles Ausflugs-Wochenende sei nicht unbedingt von Sonnenschein verwöhnt gewesen, meint er. Doch so nach und nach spreche sich herum, dass der Luthersbrunnen wieder offen ist. "Eine Skatrunde freut sich, dass sie sich wieder hier treffen kann, und auch Anwohner der Umgebung freuen sich", so Großes erste Erfahrungen.

Gastronomisch soll es im Haus regional Typisches geben, deftige Speisen, Wild, Fisch sowie Kaffee und Kuchen. Weine, Obstbrände und andere Getränke werden aus der Region kommen, so die Vorstellung von Gisela Röder, die sich bereits im Wittenberger Stadtarchiv zur Geschichte des Luthersbrunnens informiert hat. "Wir wollen ja auch den Gästen Informationen bieten können", sagt sie.

In den nächsten Tagen und Wochen habe sie nun viel zu tun. "Wir werden schon die Unterstützung der Stadt brauchen", betont die Pächterin, die zuversichtlich ist, dass Touristen mit Rad und Bus kommen werden. Schon am 15. Juli soll es im Luthersbrunnen einen Sommernachtsball geben. Demnächst wird zudem eine Ferienwohnung eingerichtet. Passend zum Konzept will Gisela Röder übrigens die Quelle auf Trinkwasser-Qualität untersuchen lassen. Dann könnte man Gästen, die sogar im Brunnenhaus speisen können, ein Glas jenes Brunnens zu kosten geben, von dem schon Luther trank.

Die Gaststätte ist durchgehend geöffnet donnerstags bis dienstags ab 11 Uhr.