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Amerikaner pflanzen Bäume Amerikaner pflanzen Bäume: Wittenberger Luthergarten wächst weiter

04.01.2015, 16:42
Bischof Richard Jaech pflanzt symbolisch einen Pflaumenbaum.
Bischof Richard Jaech pflanzt symbolisch einen Pflaumenbaum. kuhn Lizenz

Wittenberg - Das war nicht zu überhören. Zur Baumpflanzung am Sonntag im Wittenberger Luthergarten intonierten mehr als 70 Stimmen „Ein feste Burg...“. Es waren die Mitglieder der Bischofskonferenz der ELCA (Evangelical Lutheran Church in America), die am Nachmittag ihre Stimme im Schatten der Schlosskirche und in englischer Sprache erhoben, um die Pflanzung zweier Bäume feierlich und klangvoll zu begleiten.

Von den geplanten 500 Bäumen, die bis 2017 in Wittenberg ein lebendiges und wachsendes Denkmal zum Reformationsjubiläum bilden sollen, sind nun bereits 221 in die Erde gebracht; Pfarrer Hans Kasch vom Lutherischen Weltbund hat mithin schon ein wenig Routine. Dennoch war diese Baumpflanzung auch für ihn etwas Besonderes. „Denn noch nie“, so Kasch, „waren so viele Bischöfe auf einmal anwesend.“

In Vorbereitung auf das große Jubiläum hatten die 65 Synoden der ELCA beschlossen, ihre jährlich stattfindende Bischofskonferenz diesmal nicht in den Vereinigten Staaten, sondern in Deutschland abzuhalten. Die Synoden von South-West Washington und Eastern Washington Idaho nutzten ihren Aufenthalt in Wittenberg zudem, um sich an der Gestaltung des grünen Monuments in den Wallanlagen am Altstadtbahnhof zu beteiligen. Bischof Richard Jaech von der „South-West Washington Synod“ freute sich besonders, dass in dem Garten bereits Mitglieder aller Kontinente und zahlreicher Kirchen von den Lutheranern über Orthodoxe, Methodisten, Mennoniten und Katholiken ihre Spuren hinterlassen haben.

„Kommunion statt Konflikt“

500 Jahre nach dem Thesenanschlag, der zur Kirchenspaltung führte, sei es an der Zeit Brücken zu bauen und auf „Kommunion statt Konflikt“ zu setzen, erklärte er. Der Luthergarten sei ein Symbol für diesen Weg der Annäherung aller Religionsgemeinschaften, „die in Christus vereint sind“. (mz/sho)