Feuer und Flamme Altes Kraftwerk in Vockerode füllt sich
Die „Feuer und Flamme GmbH“ erobert nach und nach die Räume der Industriebrache in Vockerode. Was das mit Geldautomatensprengern zu tun hat.

Vockerode - Allmählich beginnt sich die ehemalige Maschinenhalle des Kraftwerks Vockerode zu füllen. Der Start für die „Feuer und Flamme Vockerode GmbH“ ist - auch, was die Vermarktung der Nebengebäude angeht - gelungen. „Mittlerweile haben wir zwei Untermieter. Ein lokaler Fliesenleger hat hier zunächst ein Lager eingerichtet. Zudem ist ein Verleiher von Soundtechnik dabei“, informiert Anselm Franz, Geschäftsführer der Veloform Media GmbH aus Coswig, der gemeinsam mit Enrico Meier, Chef der FairForce GmbH Messe-Raum-Design aus Berlin, den neuen Betrieb südlich der Griesener Straße gründete.
„Unser Gefühl sagt, dass die Entscheidung für Vockerode richtig war“, schätzt Franz ein. Meier ergänzt: „Die Neugier ist groß. Immer mal wieder schauen frühere Kraftwerker herein. Das finde ich spannend.“. Derweil wird in der großen Halle bereits an mehreren mobilen Rund-Boxen aus Stahlbeton gearbeitet. Die hochwertigen, sehr stabilen Zylinder - Hauptzulieferer ist die Firma Mall Umweltsysteme GmbH aus Coswig - sind von Sparkassen bestellt worden.
In Kürze werden sie zum Beispiel in Koblenz, Bonn und Stuttgart aufgestellt. „In die Boxen werden Geldautomaten integriert“, erzählt Anselm Franz. „Kommt jemand auf die Idee, die zu sprengen, fliegen keine Teile durch die Gegend.“
Show-Room entsteht
Auch Enrico Meier kann auf Neuigkeiten verweisen. Im Verwaltungstrakt des Komplexes sind inzwischen einige Wände entfernt worden. Dort ist ein etwa 110 Quadratmeter großer Show-Room am Entstehen. Eingesetzt werden ausschließlich ökologische Baustoffe. Lehmputz bedeckt die Wände.
Für eine mineralische Innendämmung ist gesorgt. Nach Fertigstellung des Gebäudeteils können die Kunden handbemalte und lasierte Fliesen in Augenschein nehmen. Wie die Prägung des Materials funktioniert, zeigt eine computergestützt gefräste Fliese mit dem Logo von „Feuer und Flamme“.
Meier spricht von einer „optimalen Präsentation“. Und blickt in die Zukunft: „Wir können uns auch vorstellen, dass der Show-Room für Meetings vermietet wird.“ Es wird deutlich: Schon kurz nach dem offiziellen Übergang des Objekts von der LEAG-Gruppe, der zum 1. Mai über die Bühne ging, sind die Fortschritte unverkennbar.
„Die Leute haben manchen Raum gar nicht auf Anhieb wiedererkannt“, schmunzelt Anselm Franz. Dass die beiden Geschäftsführer bereit sind, ungewöhnliche Wege zu beschreiten, zeigt sich auf dem weiteren Rundgang, auf dem sie von ihrem Mitgesellschafter Hubertus Höcherl begleitet werden.
In direkter Nachbarschaft des einstigen Wasserwerkes ist eine Grünfläche umzäunt worden. Auf ihr grasen drei Schafe. Das Trio erwartet Nachwuchs. „Der Bestand wird sich hoffentlich also mindestens verdoppeln“, freut sich Anselm Franz über das Experiment zur Pflege auf einem Abschnitt des insgesamt 50.000 Quadratmeter großen Außenbereichs.
Glasfaseranschluss fehlt
Kämpfen muss das Geschäftsführer-Duo noch um einen schnellen Zugang ins Internet. „Wir haben zwar eine satellitengestützte Variante gefunden, aber es fehlt aktuell ein Glasfaseranschluss“, umreißt Anselm Franz den Handlungsbedarf.
Auf der Seite www.ff-vockerode.de können sich weitere Interessenten nach Räumlichkeiten erkundigen. Zur Auswahl stehen Hallen, Büros, Lagerflächen und Ateliers. Letztere sind auch für Künstler geeignet.
